Der Maskenmangel in Deutschland ist vorbei
12. Mai 2020Die Beschaffung habe mühsam angefangen, sagte der CDU-Politiker im Interview mit der "Zeit". Mittlerweile gelinge es aber, viele Masken zu ordern. Die ersten kassenärztlichen Vereinigungen und Länder würden ihm schon sagen: "der Hof ist voll, stell die Lieferungen ein". Vor vier Wochen sei das noch schwieriger gewesen, sagte Spahn.
Schlauer erst im Nachhinein
Kliniken, Praxen und Pflegeeinrichtungen hatten zu Beginn der Corona-Krise kritisiert, dass nicht ausreichend Schutzausrüstung für die Beschäftigten zur Verfügung stehe. Die Bundesregierung hatte daraufhin beschlossen, unter anderem Masken zentral zu beschaffen.
In dem Interview warb Spahn um Verständnis: "Hätten wir früher Masken kaufen sollen? Ja! Hab ich mich aktiv dagegen entschieden, Masken zu kaufen, nein!", erklärte er. Zu dem Zeitpunkt, wo man es hätte tun sollen, sei das Thema nicht im Bewusstsein gewesen. "Im Nachhinein ist man schlauer."
Nach bestem Wissen und Gewissen
Mit Blick auf die viel diskutierten Gegenmaßnahmen und Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus, die nun schrittweise gelockert werden, sagte Spahn: "Da werden mit Sicherheit nicht immer alle Entscheidungen im Nachhinein richtig gewesen sein." Gleichzeitig seien sie aber immer nach bestem Wissen und Gewissen getroffen worden.
Spahn nahm auch Stellung zur Arzneimittelproduktion in Europa. Er setze auf finanzielle Anreize, um die Produktion wichtiger Arzneimittel zurück nach Europa zu holen. "Europa muss bei Arzneimitteln wieder unabhängiger von Asien werden", erklärte der Gesundheitspolitiker am Dienstag nach einer Videokonferenz mit anderen EU-Staaten.
Thema waren Arzneimittelengpässe während der Corona-Pandemie. Apotheker klagen schon seit Jahren über Knappheit bei bestimmten Präparaten. Während der Krankheitswelle hat sich die Lage aber noch verschärft. Die meisten wichtigen Wirkstoffe werden in Asien hergestellt. In der Krise sind Produktion und Transport schwieriger geworden.
haz/fw (dpa, afp)