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Politik

Die Inzidenzen sinken und sinken

30. Mai 2021

In Deutschland sind alle Bundesländer unter den politisch bedeutsamen Corona-Inzidenzwert von 50 gerutscht. Vizekanzler Olaf Scholz warnt vor Leichtsinn.

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Microtiter-Platte für eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
Microtiter-Platte für eine Polymerase-Kettenreaktion (PCR)Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Die vergleichsweise niedrige Zahl an Corona-Neuinfektionen in Deutschland drückt die viel beachtete Sieben-Tage-Inzidenz weiter nach unten: Bundesweit wurden - bezogen auf 100.000 Einwohner - nur noch 35,2 Fälle binnen einer Woche registriert.

Mittlerweile weist kein einziges der 16 Bundesländer mehr einen Wert oberhalb von 50 auf. Auch Thüringen, das längere Zeit die höchste Inzidenz hatte, liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag nun unter dieser Marke - nämlich bei 47,5.

Screenshot RKI Dashboard Covid-19 Inzidenzen
Nur noch wenige rote Flecken (Inzidenz > 50) auf der Deutschlandkarte des RKI-Dashboards (Stand: 30.05.2021)Bild: experience.arcgis.com

Besonders gut ist die Lage in den nördlichen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern (14,7), Schleswig Holstein (17,9), Brandenburg (20,0), Hamburg (22,4) und Niedersachsen (23,1). Die Sieben-Tage-Inzidenz ist ein wesentlicher Maßstab für weitere Lockerung (oder Verschärfung) von Corona-Maßnahmen.

Weiter Homeoffice?

Vizekanzler Olaf Scholz mahnte trotz der günstigen Entwicklung zur Vorsicht: "Jetzt dürfen wir nicht leichtsinnig werden", sagte der Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat der Zeitung "Bild am Sonntag". Das Virus sei noch nicht besiegt. Forderungen aus der Wirtschaft, die Homeoffice-Pflicht vorzeitig aufzuheben, erteilte Scholz eine Absage.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) stellte hingegen erneut Lockerungen in Aussicht. Die Idee, dass man zur Normalität zurückkehre, bedeute auch, dass man "dort, wo es Sinn macht, auch wieder vor Ort arbeiten kann".

Olaf Scholz und Peter Altmaier
Sind beim Thema Homeoffice unterschiedlicher Ansicht: Olaf Scholz (l.) und Peter Altmaier (Archiv)Bild: AFP/J. MacDougall

Die oppositionellen Grünen fordern die Umwandlung der Homeoffice-Pflicht in ein Recht auf Homeoffice. In einem von Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt vorgelegten Plan zur Modernisierung der Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie heißt es: "Eine moderne Arbeitswelt sollte für geeignete Tätigkeiten ein Recht auf selbstbestimmtes, mobiles Arbeiten beinhalten, wobei die Inanspruchnahme jederzeit freiwillig und den Beschäftigten überlassen bleibt."

wa/cw (dpa, epd, afp, RKI)