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Politik

Corona-Ausbruch in China weitet sich aus

31. Juli 2021

Mit restriktiven Maßnahmen und einer Null-COVID-Strategie will die Führung der Volksrepublik das Virus in Schach halten. Doch nun zeigt das Erfolgsbild Risse.

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China Corona Test
Corona-Test in Huaian in der Provinz JiangsuBild: AFP via Getty Images

Der größte Ausbruch des Coronavirus in China seit Monaten hat sich auf zwei weitere Teile des Landes ausgeweitet. Die Nationale Gesundheitskommission meldete 55 neue Fälle, unter anderem in der Provinz Fujian und in der weiter westlich gelegenen Stadt Chongqing, in deren Kerngebiet rund sieben Millionen Menschen leben. Zuvor waren Ansteckungen mit der Delta-Variante des Virus aus vier Provinzen und der Hauptstadt Peking gemeldet worden.

Mittlerweile gehen landesweit über 200 Ansteckungen auf einen Ausbruch in der ostchinesischen Stadt Nanjing zurück. Dort waren am 20. Juli neun Reinigungskräfte am internationalen Flughafen positiv getestet worden. Alle Fälle sind nach Angaben der Behörden auf die ansteckendere Delta-Variante des Virus zurückzuführen.

Massentest in Nanjing

In der Provinz Jiangzu mit ihrer Hauptstadt Nanjing sind Hunderttausende Menschen von Lockdowns betroffen. Alle 9,2 Millionen Einwohner der Provinzhauptstadt sind nach Behördenangaben zwei Mal getestet worden.

Im Pekinger Bezirk Changping, wo bisher zwei Fälle gemeldet wurden, müssen rund 41.000 Menschen in ihren Wohnungen bleiben. In der chinesischen Hauptstadt handelt es sich um die ersten offiziell verzeichneten Corona-Fälle seit sechs Monaten.

Infografik Erst-Impfungen Vergleich EU DE

Die Touristenstadt Zhangjiajie in der Provinz Hunan, in der eine Handvoll Ansteckungen auf eine Theatervorstellung zurückzuführen sind, hatte am Freitag eine Ausgangssperre für alle 1,5 Millionen Einwohner verhängt und alle Touristenattraktionen geschlossen, wie aus einer offiziellen Mitteilung hervorgeht.

Die Regierung in Peking verfolgt eine Null-COVID-Strategie: Treten in einer Stadt oder Provinz kleine Cluster auf, werden die betroffenen Gebiete abgeriegelt und alle Einwohner auf das Virus getestet.

Brisbane wieder im Lockdown

Auch Australien reagiert unterdessen mit harten Maßnahmen auf neue Corona-Fälle. Über Brisbane, die drittgrößte Stadt des Landes, wurde eine strenge Ausgangssperre verhängt. Wie der stellvertretende Ministerpräsident des Bundesstaates Queensland, Steven Miles, mitteilte, müssen Millionen von Einwohnern ab diesem Samstag für drei Tage zu Hause bleiben. "Der einzige Weg, die Delta-Variante zu besiegen, ist, rasch zu handeln", begründete Miles die drastischen Maßnahmen.

Coronavirus - Proteste in Australien
Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung in BrisbaneBild: Darren England/dpa/picture alliance

Zuvor waren insgesamt sieben Ansteckungen mit der Delta-Variante verzeichnet worden. Damit in Verbindung gebracht werden ein Lehrer, eine Schülerin und deren Familie. Die Behörden versuchen nach eigenen Angaben noch, den Ursprung der Ansteckungen ausfindig zu machen.

Impfquote: 13 Prozent

Australien hatte die Pandemie lange mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktnachverfolgung weitgehend eindämmen können. Allerdings sind nur rund 13 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Virus geimpft.

Seit einem Monat steigt aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen. Mit Sydney befindet sich die größte Stadt des Landes bereits seit Wochen im Lockdown. Die Restriktionen konnten die Ausbreitung des Erregers bislang aber nicht bremsen. Die Polizei will nun härter gegen Menschen vorgehen, die sich nicht an die Ausgangssperren halten.

jj/sti (afp, rtr)