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Cook: iPhone-Entsperrung schlecht für Amerika

25. Februar 2016

Im Streit mit dem US-Justizministerium ist Apple-Chef Tim Cook in die Offensive gegangen. Er gab ABC News ein Interview. Auch künftig will der Konzern das FBI bei der Entschlüsselung von iPhones nicht unterstützen.

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Apple-Vorstandsvorsitzender Tim Cook im Interview von ABC News (Foto: AP)
Tim Cook (l.) bleibt bei seiner Position: Apple wird keine technische Unterstützung liefernBild: picture alliance/AP Photo

iPhone-Streit bald Thema bei Obama?

Es ist der erste öffentliche Auftritt von Jim Cook in dieser juristischen Auseinandersetzung mit der Bundespolizei FBI. Der Apple-Chef betont in dem Interview des TV-Senders, der Schutz der Privatsphäre von Smartphone-Nutzern sei ein immens wichtiges Gut. Und wenn sein Unternehmen dem FBI dabei helfen würde, ein iPhone "zu knacken" - auch im Namen der Terrorismusbekämpfung - wäre dies "schlecht für Amerika". Dies wäre ein gefährlicher Präzedenzfall, bekräftigt Cook.

In der vergangenen Woche hatte ein Gericht angeordnet, dass Apple die US-Behörden darin unterstützen müsse, Zugang zu den Daten des Handys des San-Bernardino-Attentäters zu erhalten. Bei dem Anschlag vom Dezember in Kalifornien hatten der mutmaßliche Islamist Sayed Farook, ein US-Bürger, und seine pakistanische Ehefrau 14 Menschen erschossen und 22 verletzt, bevor sie von der Polizei getötet worden waren. Experten des FBI versuchen seit Wochen, die Daten von Farooks iPhone 5C zu entschlüsseln - bisher ohne Erfolg.

Unterstützt wird Apple in seiner Haltung von Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Firmen wie Google, Yahoo, Mozilla und Twitter.

Vertreter von US-Geheimdiensten und Strafverfolgungsbehörden beklagen, die immer ausgefeiltere Verschlüsselung bei Smartphones und iPads erschwere den Kampf gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität.

Justiz fordert Entsperrung von 15 Geräten

Doch im Streit zwischen dem kalifornischen Unternehmen und dem US-Justizministerium geht es wohl nicht nur um besagtes iPhone 5C. Die Dimension ist weitaus größer. Aus jetzt publik gemachten Gerichtsunterlagen geht hervor, dass sich das Ministerium in den vergangenen vier Monaten landesweit bei Gerichten um die Umgehung von Schutzmechanismen für insgesamt 15 Handys bemüht hat.

se/ww (ap, afpe, rtr)