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Chronologie der Ereignisse

4. September 2004

Am ersten Schultag (1.9.) fing das Geiseldrama in Nordossetien an. Nach gescheiterten Verhandlungen überschlugen sich am dritten Tag die Ereignisse.

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Die befreiten Geiseln wurden sofort in Sicherheit gebrachtBild: dpa

Mit dem Sturm der Schule haben russische Sondereinheiten nach zwei Tagen am Freitag (3.9.2004) das Geiseldrama in der nordossetischen Kleinstadt Beslan beendet. Ein Überblick der Entwicklungen:

Mittwoch, 1. September

08.24 Uhr: Ein mit Gewehren und Sprengstoffgürteln ausgerüstetes Kommando stürmt die Schule Nr.1 in der nordossetischen Kleinstadt Beslan, als Lehrer, Kinder und Eltern gerade den ersten Schultag nach den großen Ferien feiern. Sie bringen hunderte von Menschen in ihre Gewalt. Mindestens zwölf Erwachsene, darunter auch einer der Geiselnehmer, werden getötet.

09.49 Uhr: Die Geiselnehmer drohen mit der Sprengung der Schule, sollte die Polizei zum Sturm ansetzen. Laut russischen Medieninformationen fordern sie die Freilassung inhaftierter Rebellen in Inguschetien.

10.51 Uhr: Lokale Behörden nehmen telefonisch Kontakt mit dem Kommando auf.

11.07 Uhr: Präsident Wladimir Putin bricht seinen Urlaub am Schwarzen Meer ab und kehrt nach Moskau zurück.

13.58 Uhr: Laut einem Polizeivertreter drohen die Kidnapper, für jeden getöteten Geiselnehmer 50 Kinder zu ermorden.

Donnerstag, 2. September

Nachts: Auf einer Sondersitzung fordert der UN-Sicherheitsrat die sofortige Freilassung aller Geiseln.

08.15 Uhr: Putin und seine Minister für Äußeres und Verteidigung sagen ihren geplanten Türkei-Besuch ab.

12.06 Uhr: In seinem ersten Fernsehauftritt seit Beginn des Geiseldramas sagt Putin, die Angriffe zielten auf "Russland als Ganzes" ab. Eine gewaltsame Befreiung der Geiseln lehnt er zunächst ab, um das Leben der Kinder, Eltern und Lehrer nicht zu gefährden.

14.44 Uhr: Drei Frauen und ihre Babys kommen frei.

15.12 Uhr: Insgesamt fünfzehn Kinder und elf Frauen werden von den Geiselnehmern freigelassen.

Freitag, 3. September:

11.47 Uhr: Die Ereignisse überschlagen sich. Zunächst gelingt rund 30 Frauen und Kindern die Flucht aus dem Schulgebäude. Kurz darauf meldet der Krisenstab, das Dach der Schule sei eingestürzt, die Geiselnehmer feuerten auf die Menschen und das Schulgebäude; Mitglieder des Kommandos versuchten zu flüchten und würden von den Soldaten verfolgt.

11.58 Uhr: Interfax meldet unter Berufung auf Krisenstab, russische Sondereinsatzkräfte hätten die Schule betreten. Immer noch flüchteten Menschen von dem Gelände.

12.27 Uhr: ITAR-TASS meldet, die Schule sei vollständig unter Kontrolle der russischen Spezialeinheiten.

12.34 Uhr: Einige der schwer bewaffnete Geiselnehmer sind nach Augenzeugenberichten in Wohngebiete geflohen. Nach unbestätigten Angaben sollen einige der Terroristen weiterhin Geiseln bei sich haben. Der Einsatzstab berichtete von zahlreichen Festnahmen in der Umgebung der Schule.

12.41 Uhr: 158 Kinder wurden nach ihrem Entkommen aus der Gewalt der Geiselnehmer ins Krankenhaus eingeliefert, berichtet der Hörfunksender Echo Moskwy.

13.10 Uhr: Einige der Geiselnehmer haben nach Medienberichten einen Ausbruchversuch unternommen.

13.32 Uhr: Mehrere russische Nachrichtenagenturen berichten, dass russische Spezialkräfte mit dem Angriff auf das Gebäude begonnen haben, in dem sich die Geiselnehmer nach ihrer Flucht verschanzt haben.

16.15 Uhr: Erst nach und nach wird das ganze Ausmaß der Tragödie ersichtlich: Zunächst ist von über 100 Tote und mehr als 400 Verwundeten die Rede. Es bleibt zu befürchten, dass die Zahl noch deutlich steigen wird. (kap)