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Chinesisches Bier ist in Pakistan ein Renner

S. Khan
24. Juli 2022

Bier aus China findet in Pakistan immer mehr Anhänger - und das, obwohl es Muslimen in dem streng islamischen Land eigentlich verboten ist, Alkohol zu kaufen. Was zieht die Verbraucher an?

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Pakistan Hui Cheng Bier
Die farbenfrohen Etiketten von Hui Cheng ziehen die Aufmerksamkeit auf sichBild: Sattar Khan/DW

Chinesisches Bier findet in Pakistan neuerdings reißenden Absatz. Hergestellt wird das Getränk in Belutschistan im Westen des Landes. Die Brauerei beliefert große Teile der Provinz sowie die südliche Provinz Sindh und die Handelsmetropole Karatschi. Die farbenfrohe Verpackung und der hohe Alkoholgehalt des Bieres tragen dazu bei, neue Kunden unter den Einheimischen zu gewinnen.

Muhammad Zaman Khan, Generaldirektor der Steuerbehörde Süd-Belutschistan, erklärte der DW, ein chinesisches Unternehmen habe im Jahr 2016 eine Genehmigung für die Brauerei beantragt und 2018 die entsprechende Lizenz erhalten. Im vergangenen Jahr begann das Unternehmen demnach mit der Produktion. Täglich könnten bis zu 100.000 Liter produziert werden. 

Zunächst richtete sich das Angebot an Chinesen, die an Projekten des Chinesisch-Pakistanischen-Wirtschaftskorridors arbeiteten. Dann wurde der Vertrieb auf örtliche Einzelhändler ausgeweitet. Das Unternehmen produziere drei verschiedene Biersorten, erzählt Asif Hasan, der in Hub nordwestlich von Karatschi lebt, wo sich die Brauerei befindet. Das Bier gebe es in drei Varianten, die alle in Halbliterdosen verkauft würden.

Ein wachsender Markt

In seinem Freundeskreis hätten alle das Bier bereits probiert, erzählt Hasan, ein Muslim aus Karatschi. "Seit die Brauerei eröffnet wurde, habe ich es selbst schon unzählige Male getrunken." Ein hinduistischer Alkoholhändler aus Karatschi berichtet, das Bier werde in der pakistanischen Mittel- und Oberschicht immer beliebter.

Bier wird teurer

Für Saami Ibrahim spielt der hohe Alkoholgehalt von fünf bis acht Prozent eine Rolle: "Ich habe nur zwei Büchsen getrunken und fühlte mich schon beschwipst", erzählt der Mann aus Karatschi freimütig der Deutschen Welle. Der hohe Alkoholgehalt mache das Bier insbesondere für Kunden attraktiv, die genau das erleben wollen, ist auch Akhter Baloch überzeugt. Die farbenfrohe Verpackung könne die Menschen seiner Meinung nach ebenso animieren, das Getränk zu probieren. Dass das Bier zwar von Ausländern, aber in Pakistan gebraut wird, trägt seiner Meinung nach ebenfalls zur Attraktivität bei.

Kaum Zugang zu Alkohol

Dieser Erfolg ist erstaunlich, denn Alkohol ist in der Islamischen Republik Pakistan nicht einfach erhältlich, sondern offiziell für Muslime verboten. Normalerweise ist nur christlichen, hinduistischen und anderen nicht-muslimischen Händlern der Kauf und Verkauf von Alkohol gestattet. Bewohner der Provinzen Belutschistan und Sindh berichten jedoch, bei dem chinesischen Bier verhalte es sich anders. Yousuf Baloch aus der Hafenstadt Gwadar in Belutschistan versichert, dass die drei chinesischen Biersorten in der ganzen Provinz problemlos zu finden seien.

Die Alkoholproduktion in Pakistan ist auf einige wenige Unternehmen konzentriert, doch der Erfolg des chinesischen Bieres dürfte den Wettbewerb beleben. Auch wenn dort derzeit nur Bier gebraut werde, sagt der Generaldirektor der Steuerbehörde, Muhammad Zaman Khan, besitze die Brauerei die Lizenz, je nach Nachfrage auch andere alkoholische Getränke zu produzieren.