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Chinesische Arzneifälscher geschnappt

5. August 2012

2000 Verhaftungen, Pharmaprodukte im Wert von umgerechnet 180 Millionen Dollar beschlagnahmt: Mit einem konzentrierten Schlag wollte die chinesische Polizei der Mafia der Medikamentenfälscher im Land den Garaus machen.

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Bunte Arznei-Pillen (Illustration: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Gesundheitssystem der Volksrepublik wird regelmäßig durch Skandale erschüttert, die Verantwortlichen in Peking versprechen dann jedesmal radikal durchzugreifen. Diesmal machte die Polizei wirklich einmal Ernst. Landesweit wurden 18.000 Einsatzkräfte mobilisiert.

Fast 2000 Personen seien wegen der Fälschung von Medikamenten verhaftet worden, meldeten die chinesischen Behörden. Bei der Razzia in ganz China seien zudem nachgemachte Präparate im Wert von mehr als 180 Millionen Dollar beschlagnahmt worden. Nicht weniger als 1100 Produktionsstätten habe man zerstört, bilanzierte das Sicherheitsministerium.

Apotheke in Schanghai (ddp images/AP)
Weniger direkt über die Apotheken, sondern vor allem über Internet und Werbung in Presse und TV wurden die gefälschten Präparate vertriebenBild: AP

Produktpiraten im Pharmabereich "immer raffinierter"

Die gefälschten Arzneien sollten unter anderem gegen Diabetes, hohen Blutdruck oder gegen Tollwut helfen. Sie seien im Internet, über Zeitungsannoncen und auch im Fernsehen angeboten worden. Trotz des Erfolges der Großaktion sei es zu früh, Entwarnung zu geben, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums: Denn "Medikamentenfälschung ist noch lange nicht ausgemerzt. Die Kriminellen hecken neue Pläne aus und werden bei ihren Betrügereien raffinierter."

Zu den aufsehenerregendsten Skandalen der letzten Jahre in China gehörte mit Melamin verseuchtes Milchpulver. Melamin wird zur Kunststoffherstellung eingesetzt und täuscht einen höheren Proteingehalt vor. 2008 starben nach dem Verzehr von Melamin-haltiger Milch sechs Kinder, 300.000 wurden krank. Auch bei Spielzeug, Zahnpasta, Kinderkleidung oder Reifen wurden Standards oftmals nicht eingehalten.

SC/ml (reuters)