China zieht USA in Inselstreit
21. Januar 2013Empört reagierte die kommunistische Führung in Peking auf US-Außenministerin Hillary Clinton. Clinton hatte am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem japanischen Außenminister Fumio Kishida in Washington betont, dass die USA die Verwaltung des Archipels durch Japan anerkennen, auch wenn sie keine Position zur Souveränitätsfrage einnähmen.
Die USA gäben mit der Stellungnahme das falsche Signal, kritisierte die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Clinton ignoriere historische Tatsachen und internationales Recht. Die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannten Inseln gehörten seit alters Zeit unstrittig zu China. Die USA hätten in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts willkürlich die Kontrolle über den Archipel übernommen und diese in den 70er Jahren an Japan weitergegeben. Damit hätten die beiden Länder die staatliche Souveränität Chinas verletzt.
Die Töne werden härter
Die Zeitung "Global Times" zitierte nicht näher genannte Beobachter mit den Worten, die US-Außenministerin ermutige mit ihren Äußerungen rechtsgerichtete Politiker in Japan. Das Parteiblatt "Volkszeitung" warnte die USA, die Spannungen zu verschärfen. Japan habe nie Streit angeheizt, sich aber auch nie vor so etwas gefürchtet, so das Blatt.
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Qin Gang, sagte, die USA sollten vorsichtig mit ihren Worten sein. Washington verwechsle richtig mit falsch.
Auf Konfrontationskurs
Am Montag trafen nahe der Inseln Boote der japanischen Küstenwache und der chinesischen Marine aufeinander. Beide Seiten forderten sich gegenseitig auf, das Seegebiet zu verlassen, das von beiden als Territorialgewässer betrachtet wird.
Die umstrittene Inselgruppe war 1895 von Japan annektiert worden. Zwischen 1945 und 1972 befand sie sich unter US-Kontrolle. Danach wurden sie an Japan zurückgegeben. Der Streit war im vergangenen Sommer erneut aufgeflammt, nachdem die Regierung in Tokio einige der Inseln aufgekauft hatte. In dem Seegebiet um die Inseln werden reihe Rohstoff- und Erdölverkommen vermutet.
gmf/pg (dapd, dpa)