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USA und China vereinbaren neue Handelsgespräche

5. September 2019

Es kommt offenbar etwas Bewegung in die festgefahrenen Handelsbeziehungen zwischen den USA und China. Beide Seiten wollen im Oktober wieder auf Ministerebene miteinander reden. Ein Ziel wurde auch schon angekündigt.

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China Peking Fahnen China und USA
In die erschlafften Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und den USA soll wieder frischer Wind kommenBild: Getty Images/AFP/J. Lee

Chinesische Staatsmedien berichten, dass es Anfang Oktober in Washington neue direkte Gespräche im Rahmen des regelmäßigen strategischen Wirtschafts- und Handelsdialogs beider Länder geben solle. Auf der Arbeitsebene würden bereits Mitte September Gespräche aufgenommen, um Vorbereitungen für "bedeutende Fortschritte" bei den Konsultationen zu treffen.

Chinas Unterhändler Liu He und andere Mitglieder des chinesischen Verhandlungsteams hätten am Donnerstag am Telefon mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin gesprochen. Beide Seiten seien dabei übereingekommen, "gemeinsam konkrete Schritte zu unternehmen, um günstige Voraussetzungen für bilaterale Konsultationen zu schaffen", berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Diese Darstellung wird vom Büro Lighthizers bestätigt. Der US-Handelsbeauftragte habe gemeinsam mit Finanzminister Steven Mnuchin mit Liu telefoniert und sich auf Handelsgespräche auf Ministerebene "in den kommenden Wochen" geeinigt.

Trump schon wieder widerlegt

Offizielle chinesische Quellen heben besonders hervor, dass es das erste Telefongespräch zwischen beiden Seiten seit dem 13. August gewesen sei. Damit wird der Darstellung von US-Präsident Donald Trump auf dem G7-Gipfel der großen Industrienationen im französischen Biarritz widersprochen, wonach es am 25. August Telefongespräche zwischen beiden Seiten gegeben habe, um die Verhandlungen "sehr bald" wieder aufzunehmen.

Beobachter vermuten, Trump habe mit der Aussage nach seiner erneuten Erhöhung der Strafzölle auf Importe aus China möglicherweise die nervösen Aktienmärkte beruhigen wollen.

Erst Strafzölle, dann Gespräche

Am vergangenen Sonntag hatten die USA damit begonnen, Strafzölle von 15 Prozent auf zahlreiche chinesische Importprodukte zu erheben. Im Gegenzug erhöhte China die Abgaben auf Rohöl. Washington plant, die Strafzölle auf Produkte im Wert von 250 Milliarden US-Dollar von bisher 25 auf dann 30 Prozent anzuheben.

Am Dienstag hatte Trump damit gedroht, die Zoll-Schraube noch fester anzuziehen, sollten die Handelsgespräche weiterhin auf der Stelle treten. Damit reagierte er nach Ansicht von Beobachtern auf Befürchtungen in der Wirtschaft, dass ein anhaltender Wirtschaftskrieg mit China in den USA eine Rezession auslösen könnte.

mak/rb (rtre, dpa)