Mehr Erdbebenofper
24. Mai 2008Knapp zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben in China ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 60.000 gestiegen. Diese Zahl könnte noch bis auf 80.000 oder mehr klettern, sagte der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao am Samstag (24.5.2008). Er besuchte gemeinsam mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon das Katastrophengebiet. Zuletzt waren die Behörden von mindestens 55.000 Opfern ausgegangen, fast 25.000 Menschen wurden noch vermisst.
Wiederaufbau soll jetzt starten
Bisher sei es um die Rettung von Menschen gegangen, sagte Wen. Dieser Fokus habe sich jedoch inzwischen verschoben. "Jetzt besteht unsere Priorität darin, die Betroffenen umzusiedeln und Pläne für den Wiederaufbau nach dem Beben zu machen." Mehr als 15 Millionen Häuser wurden seinen Angaben zufolge zerstört. Die Regierung habe mit dem Bau von Notunterkünften und Schulen begonnen. Wen erklärte, 10.000 Sanitäter seien im Erdbebengebiet unterwegs, um den Ausbruch von Infektionskrankheiten zu verhindern.
Ban sicherte Wen Hilfe der Vereinten Nationen beim Wiederaufbau zu. "Wenn wir hart arbeiten, können wir das überwinden", sagte Ban. "Die ganze Welt steht hinter Ihnen und unterstützt Sie". Ban flog nach Yingxiu, das rund 60 Kilometer vom Epizentrum in der Provinz Sichuan entfernt liegt. Er wolle gegenüber den Opfern seine Fürsorge zum Ausdruck bringen, schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Rund 4800 der ehemals 18.000 Bewohner von Yingxiu wurden bei dem Beben am 12. Mai getötet. Weitere 4000 werden nach Angaben der Behörden noch vermisst.
Zehn Millionen Dollar für Birma
Trotz der Naturkatastrophe im eigenen Land stellt China zehn Millionen Dollar (6,35 Millionen Euro) für die Zyklon-Opfer in Birma zur Verfügung. Das kündigte Wen am Samstag an, einen Tag vor einer internationalen Geberkonferenz in Rangun. Der Zyklon "Nargis" riss Anfang Mai in Birma mindestens 78.000 Menschen in den Tod, weitere 56.000 gelten als vermisst.
Birmas Militärregierung war wiederholt für ihre restriktive Haltung gegenüber ausländischen Hilfsgütern kritisiert worden. Nach Gesprächen mit Ban am Freitag willigte die Junta schließlich ein, internationale Helfer für die mehr als 2,4 Millionen Bedürftigen ins Land zu lassen. (mg)