Chile müht sich gegen Australien zum Sieg
14. Juni 2014Chile schafft einen 3:1 (2:1)-Pflichtsieg gegen überraschend starke Australier. Im Stadion von Cuiaba schießen Alexis Sanchez, Jorge Vadivia und Jean Beausejour die Tore für die Südamerikaner, die sich damit ihre Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales erhalten.
Der Unterdog aus Down Under konnte in der Anfangsphase gut mithalten. Schon bald aber erspielten sich die Chilenen, von vielen als Geheimfavorit gehandelt, Vorteile im Mittelfeld, und erhöhten den Druck auf das Tor von Australiens Keeper Mathew Ryan. In der zwölfte Minute schafften es die Australier nicht, den Ball aus dem Strafraum zu schlagen, Sanchez, der sein Geld beim FC Barcelona verdient, brachte den Ball mit dem ersten Torschuss der Partie aus kurzer Distanz gleich im Netz unter. Die Vorarbeit kam von Eduardo Vargas.
Nur zwei Minuten später glänzte Sanchez schon wieder, diesmal als Vorbereiter. Vadivia schlenzte aus 15 Metern in den Winkel. Doch als die 42.000 Zuschauer im Stadion schon mit einem Schützenfest rechneten, schlugen die Australier zurück: Tim Cahill traf in der 35. Minute per Kopf zum 1:2, die Partie war plötzlich wieder offen. Cahill, der Star im Team der "Socceroos", erzielte schon sein 33. Tor im 70. Länderspiel. Cahill bekam nur wenige Sekunden später die Gelegenheit, seine Quote weiter zu verbessern, aber Claudio Bravo im Tor der Chilenen rettet mit dem Fuß. In der 53. Minute zappelte der Ball nach einem Cahill-Kopfball dann tatsächlich im Tor, doch Schiedsrichter Noumandiez Doue aus der Elfenbeinküste entschied zu Recht auf Abseits.
Australien drückte auf den Ausgleich
Die Australier schienen durch ihre gelungenen Offensivaktionen Selbstvertrauen zu bekommen. Mark Bresciano hatte in der 55. Minute gleich zweimal die Gelegenheit zum Ausgleich, aber Bravo reagierte sowohl bei dessen Volleyabnahme als auch beim Nachschuss vorzüglich. Nach gut einer Stunde kam nach einer Vargas-Chance die Torlinientechnik erstmals bei dieser WM zum Einsatz. Alex Wilkinson hatte den Ball von der Linie geschlagen - für die Fans vor dem Fernseher dank digitaler Technik aber deutlich zu erkennen: Er hatte sie nicht überschritten.
Diese Tormöglichkeit war eines der wenigen Lebenszeichen der chilenischen Mannschaft in der zweiten Hälfte. Ansonsten bauten die Südamerikaner, in der Weltrangliste auf Position 14 deutlich höher eingestuft als Australien (62), kontinuierlich ab. Statt des erhofften Schützenfestes ging es nur noch darum, die Führung über die Zeit zu bringen. Als Australien alles auf einer Karte setzte, überwand Beausejour in der Nachspielzeit (90+2.) Torwart Ryan mit einem Flachschuss aus 20 Metern ins lange Eck. Ein schmeichelhafter Sieg am Ende für Chile, das es allerdings verpasste, etwas für das Torkonto zu tun, was angesichts der ersten Spiels in der Gruppe B durchaus vonnöten gewesen wäre. Hier hatten die Niederländer Weltmeister Spanien in einer Neuauflage des WM-Endspiels von 2010 in Südafrika mit 5:1 entzaubert. In der Gruppe A bezwang Mexiko Kamerun mit 1:0.