Cebit: Hightech und Schwarzbrot
Auf der Technikmesse Cebit präsentieren einige Hersteller ihre Produkte und Dienstleistungen mit viel Show und Glamour, andere ziehen den schlichten Auftritt vor. Bilder von einer Messe der Gegensätze.
Ein Kleid aus dem Drucker
3D-Drucker können Ersatzteile für technische Geräte auf Knopfdruck produzieren. Praktisch, weil das Kosten für die Lagerhaltung spart. Wem das zu nüchtern ist, der kann sich auch Kleider ausdrucken. Auf der Cebit waren sie ein Blickfang.
Sich selbst in der Hand
Wer es noch persönlicher mag, der kann auch gleich eine Kopie seiner selbst erzeugen. "Es ist ziemlich seltsam, wenn man sich zum ersten Mal so sieht", sagt René Strien von Botspot, einer Firma, die auf 3D-Scanner spezialisiert ist.
Mehr Durchblick
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann schauen bei ihrem Messerundgang etwas skeptisch auf ihre Augmented Reality Brillen. Die sollen eigentlich für mehr Durchblick sorgen, indem sie die normale Sicht mit zusätzlichen Informationen aus dem Internet anreichern.
VR ist Realität
Virtual Reality Brillen gibt es auch auf der Cebit. Aber weil die Messe sich vor allem an Geschäftskunden richtet, sind sie fast Beiwerk. Das schwedische Startup Uniti setzt eine VR-Brille ein, um Besucher die neuartige Steuerung eines Mini-Elektroautos erleben zu lassen, mit dem die Firma bald auf den Markt kommen will.
Hasta la vista, baby
Ganz ohne industriellen Nutzen ist Nox, ein Show-Roboter, der müde Messegäste mit einem Hauch von Hollywood unterhält. Hervorgegangen ist Nox aus einem Projekt der Hochschule Pforzheim. Inzwischen arbeitet er hauptberuflich im Showgeschäft. Tanzen kann er auch.
Too big to fail
An das Showgeschäft erinnern auch einige Messestände, hier von der Deutschen Telekom. Auch andere Platzhirsche, etwa SAP aus Deutschland, Huawei aus China oder Salesforce aus den USA, lassen sich auf der Cebit nicht lumpen. Geschäftspartner werden auf den Riesenständen in eigenen Restaurants bewirtet.
Konzentration aufs Wesentliche
Die meisten der 3300 Aussteller präsentieren sich auf der Cebit deutlich schlichter. Lai Guojie aus dem chinesischen Wuhan zeigt auf wenigen Quadratmetern Glasfaserkabel für die schnelle Datenübertragung. In diesem Segment gehöre sein Arbeitgeber YOFC zu den ganz Großen, versichert Herr Lai.
Überholte Rollenmuster...
... sind nicht tabu auf der Cebit. Ein Anbieter von Gaming-Zubehör mit Schwerpunkt Autorennspiele will Aufmerksamkeit erregen, indem er bei seinen Hostessen tief blicken lässt. So richtig scheint die schlichte Strategie nicht aufzugehen.
Männer, die auf Kabel starren
Der überwiegende Teil der Aussteller und Besucher ist männlich. Das scheint noch immer das Los einer Technik-Messe zu sein. Abseits der großen Show-Präsentationen widmen sich die meisten Männer dem technischen Schwarzbrot, ohne das es kein Internet gäbe.
Nachwuchsförderung
Auch die nächste Generation von Tech-Liebhabern ist auf der Cebit vertreten, hier am Rande einer Preisverleihung für die Sieger eines Technik-Turniers. Wahrscheinlich werden sie, wenn sie groß sind, den Blick auf Datenkabel für wahnsinnig altmodisch halten.