"California Dreams" - San Francisco in der Bundeskunsthalle in Bonn
San Francisco war und ist Sehnsuchtsort. Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle in Bonn porträtiert die Metropole über vier Jahrhunderte. Dabei offenbart sie die Vielfältigkeit, aber auch die Probleme der "Traumstadt".
Harold John Brothers: "Russian Hill, San Francisco", 1945
Die Ausstellung "California Dreams" zeichnet ein Porträt San Franciscos von der Stadtgründung Ende des 18. Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit. Seit sie existiert, war die Stadt ein Sinnbild der Hoffnung - von den Tagen des kalifornischen Goldrauschs über die Hippie-Bewegung bis zur heutigen High-Tech-Industrie im Silicon Valley. Unsere Galerie zeigt exemplarisch einige Exponate.
C.C. Nahl und A. Wenderoth: "Goldgräber in den Sierras", 1851/1852
In Folge des kalifornischen Goldrausches, der 1848 einsetzte, wuchs die Bevölkerung San Francisco innerhalb von weniger als zwei Jahren von 1.000 auf 25.000 Einwohner. Nach der Märzrevolution 1848 waren auch viele Deutsche nach Kalifornien geflohen - darunter Charles Christian Nahl und August Wenderoth. Ihr Geld verdienten die beiden mit dem Malen von Porträts der ersten Goldgräber.
Liu Hung: "Resident Alien", 1988
Chinesisch-stämmige Amerikaner sind häufig Vorurteilen ausgesetzt - darauf macht die Künstlerin Liu Hung mit diesem Werk aufmerksam. Seit den Tagen des Goldrausches kommen chinesische Einwanderer nach Kalifornien - das "Chinatown" in San Francisco ist das älteste Nordamerikas. Dort wurde sogar der Glückskeks erfunden, auf den Liu Hung hier in ihrem selbst vergebenen Pseudonym anspielt.
Robert Schwartz: "Die gestaltlose Straße", 1997
Am 18. April 1906 erschütterte ein äußerst starkes Erdbeben die Stadt. Es gilt als eine der schlimmsten Naturkatastrophen der USA, über 3000 Menschen kamen dabei ums Leben. Das politisch inspirierte Gemälde von Robert Schwartz spielt mit der Metapher des Jahrhundertbebens auf die gesellschaftlichen Umbrüche zur Zeit der aufkommenden kalifornischen Schwulenszene in den 1960er Jahren an.
Gilbert Baker: "Regenbogenfahne", 1978
Die Regenbogenfahne ist heute ein internationales Symbol der LGBTQ-Bewegung und gilt als Sinnbild für Akzeptanz und Toleranz. Entworfen hat sie der US-amerikanische Künstler und Aktivist Gilbert Baker - das in Bonn ausgestellte Exemplar hat er 1978 selbst genäht.
Das Outfit von Steve Jobs, 1980er Jahre
Eine von Hosenträgern gehaltene klassische Levi's-Jeans, dazu ein weißes Versace-Hemd: Die Bundeskunsthalle präsentiert auch Kleidung des Apple-Gründers Steve Jobs. Die Hose ist eine der berühmten, patentierten "501 Levi's" des Bluejeans-Erfinders Levi Strauss. Jobs als Sinnbild für technische Evolution und Strauss als Paradebeispiel für industriellen Erfolg treffen hier aufeinander.