Bushido-Foto als Vorlage für Fahndungsbild
31. März 2017Die niedersächsische Hansestadt Buxtehude verfügt nicht unbedingt über den seriösesten Ruf. Dort sollen nach einem Sprichwort die Hunde mit dem Schwanz bellen; wünscht man eine Person ganz weit weg, ruft man ihr zu: "Geh' doch nach Buxtehude!"
Das ist womöglich sogar ein guter Tipp, denn die Kleinstadt steckt voller Überraschungen. Wer hätte gedacht, dass die dortigen Polizisten Fans des deutschen Gangsta-Raps sind und dies kreativ in ihre Arbeit einfließen lassen. Schicken wir noch eins voraus: Bei dem folgenden Bericht handelt es sich nicht um einen Aprilscherz, betont die Polizei - aus Buxtehude.
Straßenräuber auf der Flucht
Das ist geschehen: In dem Städtchen wird eine Frau auf offener Straße von einem Mann ausgeraubt. Die Polizei fertigt von dem flüchtigen Verdächtigen ein Phantombild und verwendet dabei ein Foto von Bushido als Grundlage. In einer Stellungnahme des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen liest sich dies so: "Die ersten Aussagen des Opfers zu markanten Tätermerkmalen dienten für den Polizeizeichner in diesem Fall als Grundlage für eine Recherche im Internet, um entsprechende Bilder zu generieren. Dabei stieß er auf ein Bild von Bushido." Ob es dann sozusagen mit Hilfe Bushidos gelungen ist, den Räuber zu fangen, teilten die Beamten nicht mit.
Dem medienkritischen "Bildblog" war als erstem aufgefallen, dass sich der 38-jährige Berliner Rapper und der Mann auf dem Phantombild - bis auf eine rote Baseball-Kappe - zum Verwechseln ähnlich sehen. Bushido meldete sich in sozialen Medien zu Wort und bedankte sich ironisch bei der Polizei für einen Vorschlag für sein Outfit: Wahrscheinlich werde er sich demnächst eine rote Mütze zulegen.
Zu weiteren Details und zur genauen Vorgehensweise beim Erstellen von Phantombildern wollte sich das LKA nicht äußern. Das Verfahren sei aber "rechtlich zulässig", betonte ein Sprecher. Dann ist ja alles gut. Jetzt freuen wir uns auf den wirklichen Aprilscherz der Polizei in Buxtehude. Denn am 1.4. werden deutsche Behörden erst richtig lustig.
wl/qu (dpa)