"Hitzefrei" in Schulen von New South Wales
12. November 2019Wegen der verheerenden Buschfeuer in Australien sind über 600 Schulen im Bundesstaat New South Wales und in seiner Hauptstadt Sydney geschlossen geblieben. Dies hatte die Bildungsbehörde angeordnet, um die Feuerwehr im Kampf gegen die vorrückenden Brände zu unterstützen. Erstmals rief die Feuerwehrbehörde des südöstlichen Bundesstaats die Risikostufe von "katastrophaler Feuergefahr" aus - dies gilt auch für Ausläufer sowie einige weiter im Inneren gelegene Wohngebiete der Metropolregion Sydney. Rauchwolken von Feuern im Norden haben die Stadt erreicht.
Angesichts der für diesen Dienstag angekündigten, von starken Winden begleiteten Hitze fürchten die Einsatzkräfte auch katastrophale Brandbedingungen in der ausgedörrten Region. Gladys Berejiklian, die Regierungschefin des bevölkerungsreichsten Bundesstaates, erneuerte ihre Warnung an die Bevölkerung, sich in Sicherheit zu bringen. Bereits am Montag war in New South Wales der Notstand ausgerufen worden. Im ganzen Bundesstaat brennen derzeit 52 Feuer, die Hälfte davon ist laut Behörden nicht unter Kontrolle. Mehr als 3000 Feuerwehrleute sind im Einsatz.
Auch im nördlich benachbarten Bundesstaat Queensland wurden 57 Buschfeuer gemeldet, keines davon ist jedoch von lebensbedrohlichem Ausmaß. Bei zahllosen Bränden im Osten Australiens sind seit vergangener Woche mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Rund 100 weitere wurden verletzt, darunter 20 Feuerwehrleute. Mehr als 150 Häuser und Wohnungen wurden von den Flammen beschädigt. Bisher ist den Behörden zufolge eine Fläche von knapp einer Million Hektar Land betroffen, also 10.000 Quadratkilometern, was etwa der Hälfte Hessens entspricht. Zuletzt war in New South Wales 2013 der Notstand ausgerufen worden, als heftige Buschfeuer im Gebirge Blue Mountains westlich von Sydney wüteten.
Warnung des Auswärtigen Amtes
Das Auswärtige Amt in Berlin rief Australien-Reisende auf, sich in örtlichen Medien, Online-Netzwerken und bei den Feuerwehren von New South Wales und dem benachbarten Bundesstaat Queensland über die Brände zu informieren. Von Buschbränden betroffene oder besonders gefährdete Gebiete sollten möglichst gemieden werden.
sti/se (afp, ap, dpa, rtr)