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Gauck will wohl keine zweite Amtszeit

3. Juni 2016

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich laut einem Medienbericht gegen eine zweite Amtszeit entschieden. Offiziell soll die Entscheidung demnach am Dienstag bekanntgegeben werden.

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Bundespräsident Joachim Gauck (Foto: Getty Images/AFP)
Bild: Getty Images/AFP/T. Schwarz

Bundespräsident Joachim Gauck soll sich nach Informationen der "Bild"-Zeitung gegen eine zweite Amtszeit entschieden haben. Wie das Blatt unter Berufung auf politische Kreise in Berlin berichtete, will der 76-Jährige an diesem Montag mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Vier-Augen-Gespräch in seinem Amtssitz Schloss Bellevue führen und ihr seine Beweggründe dann auch ausführlich erläutern.

An diesem Dienstag wolle das deutsche Staatsoberhaupt seine Entscheidung in Berlin der Öffentlichkeit bekannt geben. Zu den Gründen für seinen Verzicht zählen demnach Gaucks fortgeschrittenes Alter und manche gesundheitliche Beschwerden.

Gauck mit Lebensgefährtin Daniela Schadt beim Bundespresseball (Foto: Getty Images)
Gauck mit Lebensgefährtin Daniela Schadt beim BundespresseballBild: Getty Images/C. Bilan

Die Sprecherin des Bundespräsidenten sagte, das Präsidialamt bleibe bei seiner Linie, zu Berichten dieser Art nicht Stellung zu nehmen. Gauck hatte die Entscheidung über seine Zukunft bis zum Frühsommer angekündigt. Union, SPD und Grüne befürworteten eine zweite Amtszeit; auch Merkel sprach sich für eine Wiederwahl aus. Zuletzt meinten auch 70 Prozent der Bundesbürger in einer Umfrage, Gauck solle weitermachen.

Gauck war in der Endphase der DDR 1989 als Unterstützer der Bürgerrechtsbewegung bekannt geworden. Von 1991 bis 2000 war er Bundesbeauftragter der Behörde für die Stasi-Unterlagen. Aus dieser Zeit stammt auch die Bezeichnung "Gauck-Behörde" als Synonym. Das Amt des Bundespräsidenten hatte Gauck 2012 nach dem Rücktritt von Christian Wulff (CDU) übernommen.

Spekulationen über einen möglichen Verzicht des parteilosen früheren Pastors aus Rostock auf eine zweite Amtsperiode gibt es bereits seit Längerem. Im Gespräch als Nachfolgekandidaten sind unter anderen Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Am 12. Februar 2017 wird der nächste Bundespräsident gewählt.

qu/wo (dpa, rtr, bild.online)