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Bundesliga und 2. Liga gedenken der Opfer von Hanau

Stefan Nestler mit dpa, sid,
20. Februar 2020

Am Wochenende spielen die deutschen Fußball-Profiklubs mit Trauerflor. Vertreter der Spitzenklubs mahnen vor dem Hintergrund des Anschlags in Hanau ein klares Eintreten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit an.

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2. Bundesliga | Fußballer mit schwarzer Armbinde
Bild: picture-alliance/dpa/H. Hanschke

Der fremdenfeindlich motivierte Anschlag in Hanau hat auch im deutschen Fußball für Bestürzung gesorgt. Christian Seifert, Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), sprach von einem "entsetzlichen Verbrechen". Die Klubs der Bundesliga und 2. Liga werden am Wochenende mit Trauerflor spielen werden. Zudem wird es vor den Partien eine Schweigeminute geben. "Die Tat lässt uns geschockt und verständnislos zurück", sagte Seifert."Der deutsche Profifußball setzt an diesem Wochenende geschlossen ein Zeichen der Anteilnahme. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen."

In Hanau hatte ein 43-Jähriger neun Menschen mit Migrationshintergrund, seine eigene Mutter und anschließend sich selbst getötet. Sechs Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Generalbundesanwalt Peter Frank sprach von einer "zutiefst rassistischen Gesinnung" des Täters. 

"Klares Zeichen gegen Rassismus und Extremismus"

Auch vor den Europa-League-Partien von Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und dem VfL Wolfsburg wurde am Donnerstagabend mit Schweigeminuten der Opfer gedacht. Dies geschehe auch "als klares Zeichen gegen jegliche Form von Rassismus und Extremismus", teilte die Eintracht vor dem Spiel gegen Red Bull Salzburg mit. Der Fall sorge "für Trauer und Entsetzen im gesamten Bundesgebiet und speziell in der Rhein-Main-Region". Frankfurt am Main und Hanau liegen nur knapp 30 Kilometer auseinander. "Alles deutet darauf hin, dass es eine rassistische Tat war", sagte Rudi Völler, der in Hanau geborene Geschäftsführer Sport von Bayer 04 Leverkusen. "Meiner Meinung nach ist es immer wichtig, bei diesem Thema Flagge zu zeigen. Hass, Gewalt und Rassismus haben in unserer Mitte keinen Platz."

Ähnlich klangen auch die Stellungnahmen der drei Spitzenklubs der Bundesliga. "Rassismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wir müssen gucken, dass wir uns möglichst alle dagegen stemmen", sagte Hansi Flick, Trainer des Tabellenführers FC Bayern. Auch Verfolger RB Leipzig, am Mittwoch 1:0-Sieger im Achtelfinalhinspiel der Champions League bei Tottenham Hotspur, bekannte sich zu einer "weltoffenen, toleranten und friedlichen Gesellschaft. Dafür treten wir weiter tagtäglich ein." 

In diesem Sinne äußerte sich auch der aktuelle Tabellendritte Borussia Dortmund, der am Dienstag in der Champions League gegen Paris St. German mit 2:1 gewonnen hatte. "Die deutsche Gesellschaft muss alles dafür tun, um Rassismus und Antisemitismus klar zu bekämpfen", erklärte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke auf Twitter.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter