Bundesanwaltschaft klagt Terrorverdächtige an
18. September 2015Den sieben Verdächtigen wird vorgeworfen, ein Netzwerk gebildet und kampfbereiten "Glaubensbrüdern" in Deutschland bei deren Ausreise nach Syrien geholfen zu haben. Sie hätten etwa Ausreisewillige beraten und Kontaktpersonen vermittelt. Auch sollen sie bei der Finanzierung der Reisekosten behilflich gewesen sein, teilte die Behörde in Karlsruhe mit.
Bei den Angeschuldigten handelt es sich den Angaben zufolge um sechs Deutsche und einen Pakistani im Alter zwischen 23 und 59 Jahren. Sie sollen die islamistischen Terrorgruppen "Islamischer Staat" (IS), Junud al-Sham (Die Soldaten Syriens) und Ahrar al Sham (Islamische Bewegung der Freien Männer Großsyriens) unterstützt haben. "Getragen von ihrer militanten islamistischen Einstellung und der Vorstellung eines gewaltsamen, religiös gerechtfertigten Dschihads zur Schaffung eines Gottesstaates unter Geltung der Scharia, unterstützten die Angeschuldigten im Zeitraum von Anfang des Jahres 2013 bis September 2014 die zuvor genannten terroristischen Vereinigungen durch verschiedene Hilfsleistungen", heißt es in der Anklageschrift.
Beteiligung an Kampfhandlungen?
Einer der Männer soll zudem 15 Autos beschafft und nach Syrien übergeführt haben, um sie dort für die Unterstützung von Kampfhandlungen zur Verfügung zu stellen. In einem weiteren Fall übernahm er selbst den Transport einer zur Teilnahme am bewaffneten Kampf entschlossenen Person nach Syrien. Der Angeschuldigte soll auch selber nach Syrien ausgereist sein und sich dort zunächst der Jabhat al-Nusra und später dem IS als Mitglied anschlossen haben.
Die Behörde hat die sieben daher wegen Unterstützung ausländischer Terrorgruppen beim Oberlandesgericht Düsseldorf angeklagt. Zwei der Männer befinden sich in Untersuchungshaft. Sie waren im November im Großraum Köln festgenommen worden.
pab/jj (dpa, Bundesanwaltschaft)