Zu den Themen, die sei Beginn der Corona-Pandemie stark in den Hintergrund gerückt sind, gehört der Brexit. Zur Erinnerung: Nach langem Hin und Her ist Großbritannien Ende Januar formal aus der Europäischen Union ausgetreten. Allerdings gilt eine Übergangsphase bis zum Ende des Jahres. Bis dahin sollen alle noch offenen Fragen geklärt werden, darunter auch die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen. Durch Corona wurde viel Zeit verloren, auch wenn es Videokonferenzen gab. Seit heute aber können sich die Unterhändler wieder direkt in die Augen sehen.
EU-Rettungspaket
Unabhängig vom Brexit erlebt die EU gerade stürmische Zeiten. Einige Länder, etwa Italien oder Spanien, sind durch die Corona-Krise wirtschaftlich so angeschlagen, dass viele schon eine Neuauflage der Schuldenkrise vor knapp zehn Jahren befürchten. Mit einem gewaltigen Konjunkturpaket von 750 Milliarden möchte die EU-Kommission die Wogen etwas glätten, deutlich mehr, als ein deutsch-französischer Vorschlag vorsieht. Ob das alles so durchgeht, ist noch offen. Sicher ist nur, dass Deutschland ausgerechnet in dieser schwierigen Phase den EU-Ratsvorsitz übernimmt, und zwar am 1. Juli.
Deutsches Konjunkturpaket
Auch in Deutschland sind die Rettungsmilliarden natürlich ein Thema. Schon jetzt hat die Bundesrepublik hunderte von Milliarden an Soforthilfen, Krediten und Garantien verteilt, hinzu kommt jetzt noch ein Konjunkturprogramm im Volumen von 130 Milliarden Euro. Wo kommt das Geld her? Und wer soll das alles bezahlen?
Facebook unter Druck
Hass-Postings und Fake News sind ein großes Problem in den sozialen Netzwerken. Facebook, das mit Abstand größte ihnen, hat sich bislang wenig engagiert gezeigt, etwas dagegen zu unternehmen. Das Hauptargument von Facebook ist nach wie vor: Wir sind nur eine Plattform, kein Medium – und deshalb auch nicht für die Inhalte verantwortlich. Jetzt aber bekommt Facebook Druck an einer Stelle, die wehtut. Große Firmen boykottieren Facebook und schalten dort keine Anzeigen mehr. Als sich am Freitag auch Unilever, der größte Konsumgüterhersteller der Welt, dem Boykott anschloss, verlor Facebook deswegen mehr als 50 Milliarden Dollar an Börsenwert.
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Redakteur am Mikrofon: Andreas Becker
Technik: Christian Murk