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Brasilien: Schwere Brände im Amazonasgebiet

22. August 2024

In der Amazonasregion in Brasilien hat es seit Jahresbeginn bereits rund 60.000 Feuer gegeben. So viele Brandherde wurden seit 17 Jahren nicht mehr gezählt.

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Eine Luftaufnahme der Waldbrände in Brasilien mit dichtem Rauch
In diesem Jahr wüten die Feuer wegen der extremen Dürre besonders schwerBild: Evaristo Sa/AFP

Es sind 60.767 Feuer im brasilianischem Amazonasgebiet registriert worden. Das geht aus Daten des für die Satellitenüberwachung zuständigen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) hervor. Das ist der höchste Wert für den Zeitraum Januar bis August seit dem Jahr 2007.

Die brasilianischen Gesundheitsbehörden haben Warnungen herausgegeben

Feuer fressen sich durch Wälder in Brasilien
Extreme Trockenheit führt in Brasiliens Amazonasregion zu zahlreichen BrändenBild: Evaristo Sa/AFP

Die Rauchwolken der Feuer sind laut dem Nachrichtenportal G1 mehr als 4000 Kilometer in den Süden gezogen. Der sogenannte Korridor der Rauchwolken durchzieht zehn brasilianische Bundesstaaten und reicht bis ins Nachbarland Uruguay. Auch in der Cerrado-Savanne im Südosten Brasiliens und im Feuchtgebiet Pantanal in Südbrasilien stehen riesige Flächen in Flammen. Wegen der schlechten Luftqualität haben die Gesundheitsbehörden in Manaus und in einigen anderen Städten Warnungen herausgegeben.

Viel zu früh im Jahr: Das Pantanal in Brasilien brennt

Von Juni bis Oktober ist in Brasilien Waldbrandsaison. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und die abgeholzten Flächen dann in Brand gesteckt, um neue Weideflächen und Ackerland für den Soja-Anbau zu schaffen. Weil der Regenwald im Amazonasgebiet immense Mengen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) binden kann, hat er auch für das Weltklima große Bedeutung. Verschärft wird die Lage in diesem Jahr zudem durch eine schwere Dürre. Sie wurde Experten zufolge vom Klimawandel und dem Wetterphänomen El Niño ausgelöst.

Lula hatte den Schutz des Regenwaldes versprochen

Luftaufnahme eines Flusses, über dem schwere Rauchwolken hängen
Wegen der schlechten Luftqualität wie hier in Porto Velho haben die Gesundheitsbehörden in einigen Städten Warnungen herausgegebenBild: Evaristo Sa/AFP/Getty Images

Für Brasiliens linksgerichteten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva ist die Entwicklung ein schwerer Rückschlag. Er hatte den Schutz des Regenwaldes versprochen und will die illegale Abholzung bis 2030 stoppen. Unter seinem Vorgänger, dem rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro (2018 bis 2022), hatte die Vernichtung des Regenwaldes neue Höchstwerte erreicht. Mehr als die Hälfte des Amazonas-Regenwaldes liegt in Brasilien.

pg/se (dpa, epd, kna)