BVB nutzt Patzer der Bayern
21. November 2021Auch wenn die Bayern bei Außenseiter Augsburg verloren haben, sticheln sie - der BVB schlägt dagegen nach dem Arbeitssieg gegen Stuttgart ruhige Töne an. "Es ist nicht die Zeit, um große Kampfansagen zu machen", erklärte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zwei Wochen vor dem Gipfeltreffen beider Spitzenteams ungewohnt zurückhaltend. Dabei ist Dortmund nach dem Bayern-Patzer am Freitagabend und dem eigenen Erfolg bis auf einen Zähler an die Bayern herangeschlichen.
"Wir sind oben dran, wir wollen oben bleiben", betonte auch BVB-Trainer Marco Rose, wohl wissend, dass auch seine Mannschaft - weiter ohne Goalgetter Erling Haaland - nicht das Gelbe vom Ei heruntergespielt hatte und erst durch einen späten Treffer von Marco Reus erlöst wurde. Der BVB-Kapitän war auch der Angriffspunkt, den sich die Bayern rausgesucht hatten: "Viele Titel hat er da nicht gewonnen", ätzte der ehemalige Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge am Sonntag bei Sky über Reus, der sich vor Jahren offenbar gegen einen Wechsel nach München und für den BVB entschieden hatte.
Fünf Bayern-Profis in Quarantäne
Vielleicht wollte Rummenigge damit auch von aktuellen Problemen der Bayern ablenken, die größer sind als nur ein verlorenes kleines Derby gegen Augsburg: Die Corona-Diskussionen um die ungeimpften Spieler reißen nicht ab. Joshua Kimmich ist erneut in Quarantäne, vier weitere Spieler folgten ihm nach der Partie in Augsburg: Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance mussten sich in Absprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Quarantäne begeben und fehlen somit allesamt in der Champions League bei Dynamo Kiew.
Laut "Bild" sollen beim FC Bayern nun ungeimpfte Profis, die als Kontaktpersonen in Isolation müssen, für die Ausfallzeit auf Teile des üppigen Millionengehalts verzichten müssen. So oder so - beim FC Bayern herrscht große Unruhe vor den nächsten Champions-League- und Bundesliga-Wochen.
Leipzig und der Auswärtsfluch
Auch RB Leipzig musste sich auswärts in Hoffenheim geschlagen geben - ein Rückschlag nach dem Sieg gegen Dortmund vor der Länderspielpause. Der Trend setzt sich damit fort: Auswärts haben die Leipziger in dieser Saison noch kein einziges Spiel gewonnen. Zudem ist RB das einzige Team, das seine kommenden Heimspiele als Geisterspiele austragen muss, weil Sachsen von kommender Woche an Zuschauer im Profisport wegen der aktuellen Coronalage untersagt.
Man akzeptiere und respektiere das, erklärte der Klub in einer Mitteilung - und kritisierte daraufhin, dass "es die sächsische Regierung überhaupt zu dieser Situation hat kommen lassen." Trainer Jesse Marsch erklärte, man sei enttäuscht, aber die Situation in der Gesellschaft sei wichtiger als das, was im Stadion passiere: "Wichtiger als Fußball."
Die Eisernen triumphieren im Derby
In Berlin feierte Union Berlin im ausverkauften Stadion einen vielumjubelten und deutlichen Derbysieg über Hertha BSC. "Die Entwicklung ist gut bei Union, wir haben uns viel vorgenommen", sagte Torschütze Christopher Trimmel bei Sky.
In die Kategorie Arbeitssieg fiel das müde 1:0 von Bayer Leverkusen gegen den VfL Bochum. Dabei trat die Bayer-Elf arg ersatzgeschwächt an. "Bei unserer personellen Situation - vor allem vorne - musst du solche Spiele 1:0 gewonnen - und wir haben 1:0 gewonnen", stellte Leverkusens Geschäftsführer Rudi Völler nach der Partie nüchtern fest.
Fürth bleibt abgeschlagen Letzter
Fürth setzte seine Negativserie indessen fort: elf Niederlagen in zwölf Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt mittlerweile schon neun Punkte. Nach der 0:4-Klatsche gegen Mönchengladbach steht der Tabellenletzte bei einer Tordifferenz von minus 25.
Eine furiose Aufholjagd zeigte der VfL Wolfsburg, der bis zur 60. Minute in Bielefeld noch 0:2 zurückgelegen hatte und mit einem Doppelschlag in der zweiten Hälfte noch ein Remis rettete.
Erste Heimpleite für Freiburg
Der SC Freiburg kassierte zwei Wochen nach seiner ersten Saisonniederlage direkt die zweite - zu Hause gegen Eintracht Frankfurt. Damit verpassten es die Breisgauer, den Rückstand auf Dortmund und Bayern zu verkürzen. Der Sportclub war zuvor in neun Heimspielen ungeschlagen gewesen.
Der 1. FC Köln teilte sich zum Abschluss des Spieltags mit Mainz die Punkte. Bitter für den FC: Kurz vor der Halbzeit musste Kölns Torjäger Anthony Modeste (8 Tore in 12 Spielen) nach einem schmerzhaften Foul von Mainz-Verteidiger Stefan Bell angeschlagen ausgewechselt werden.
Der 12. Bundesliga-Spieltag in Zahlen:
FC Augsburg - FC Bayern München 2:1 (2:1)
Tore: 1:0 Pedersen (23.), 2:0 Hahn (36.), 2:1 Lewandowski (38.)
Borussia Dortmund - VfB Stuttgart 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Malen (56.), 1:1 Massimo (63.), 2:1 (Reus)
Bayer 04 Leverkusen - VfL Bochum 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Adli (4.)
Bor. Mönchengladbach - SpVgg Greuther Fürth 4:0 (3:0)
Tore: 1:0 Hofmann (9.), 2:0 Neuhaus (28.), 3:0 Plea (43.), 4:0 Hofmann (57.)
TSG Hoffenheim - RB Leipzig 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Samassekou (12.), 2:0 Dabbour (68.)
Arminia Bielefeld - VfL Wolsburg 2:2 (1:0)
Tore: 1:0 Okugawa (11.), 2:0 Klos (54, Elfmeter), 2:1 Weghorst (62.), 2:2 Nmecha (63.)
1. FC Union Berlin - Hertha BSC 2:0 (2:0)
Tore: 1:0 Awoniyi (8.), 2:0 Trimmel (30.)
SC Freiburg - Eintracht Frankfurt 0:2 (0:2)
Tore: 0:1 Lindström (34.), 0:2 Kostic (43.)
1. FSV Mainz 05 - 1. FC Köln 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Burkardt (41.), 1:1 Özcan (47.)