Boris Becker ist seine Trophäen los
11. Juli 2019Zum Verkauf standen insgesamt 82 Objekte, darunter neben mehreren Trophäen auch Tennisschläger, Fotos, Uhren sowie ein "Bambi" des einstigen Weltranglisten-Ersten. An der Online-Versteigerung durch das britische Auktionshaus Wyles Hardy beteiligten sich 495 Bieter aus 32 Ländern.
Tiffany läuft gut
Am teuersten wurde eine vom Edel-Juwelier Tiffany hergestellte Replik aus Silber des US-Open-Pokals von 1989 versteigert, wie Beckers Insolvenzverwalter mitteilte. Sie wurde demnach für 167.000 Euro verkauft. Mit dem Erlös soll ein Teil der Schulden Beckers beglichen werden.
Becker war 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Rechnungen für zahlungsunfähig erklärt worden. Die Auktion sollte bereits vor einem Jahr stattfinden, doch wurde sie damals auf Veranlassung Beckers vorläufig gestoppt.
Aus dem Sport-Attaché wurde nichts
Der dreifache Wimbledon-Sieger erklärte, er genieße diplomatische Immunität. Er sei zum Sport-Attaché der Vertretung der Zentralafrikanischen Republik bei der EU in Brüssel berufen worden. Das Außenministerium des afrikanischen Staates sprach aber von einer Fälschung. Im Dezember kündigte Becker dann an, er mache nicht länger einen Diplomatenstatus geltend. Damit wurde der Weg frei für die Zwangsversteigerung.
Boris Becker hatte während seiner aktiven Zeit 49 Turniere gewonnen, darunter sechs Grand Slams, und dabei Preisgelder von insgesamt 22 Millionen Euro kassiert. Unter anderem seine teure Scheidung von seiner ersten Frau Barbara Feltus, Ärger mit dem Fiskus sowie eine Reihe von Fehlinvestitionen trieben ihn 2017 in die Privatinsolvenz.
Heute konzentriert sich Becker auf seine Tennis-Aktivitäten, darunter vor allem als Kommentator. Nach aktuellen Schätzungen des Insolvenzverwalters könnten die Schulden des 51-Jährigen bis zu 50 Millionen Pfund (knapp 56 Millionen Euro) betragen.
haz/se (sid, afp)