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Politik

Bootsmigranten im Mittelmeer gerettet

7. Januar 2023

Vor der Küste Libyens haben die Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée wieder über 100 Menschen gerettet, die in Seenot geraten waren. Italien öffnete den Hafen von Ancona.

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«Ocean Viking» rettet Migranten
Seenotretter verteilen Schwimmwesten: Oftmals sind die Migranten in Schlauchboten unterwegs (Archivbild)Bild: Flavio Gasperini/SOS Mediterranee/dpa/picture alliance

Die Menschen seien auf überfüllten Schlauchbooten in internationalen Gewässern des zentralen Mittelmeers unterwegs gewesen, teilten beide Organisationen per Twitter mit. Die Crew von SOS Méditerranée nahm 37 Flüchtlinge und  Migranten an Bord der "Ocean Viking" und berichtete von einigen mit Treibstoffverbrennungen. Das Team von Ärzte ohne Grenzen rettete 73 Menschen und versorgte sie auf der "Geo Barents".

Italien wies der "Ocean Viking" nach dem Einsatz Ancona an der Adria als Hafen zu, damit die Menschen dort an Land gehen können. SOS Méditerranée schätzt, dass die Fahrt dorthin mehrere Tage dauern wird.

Die Hafenzuweisung bereits nach der ersten Rettung ist die neue Politik der rechten Regierung Italiens. Ihrer Ansicht nach wird den geretteten Menschen so schneller geholfen. Eine rasche Zuteilung führt aber in der Regel auch dazu, dass die Organisationen nicht wie zuvor weitere in Seenot geratene Migranten retten.

Denn vor dem politischen Kurswechsel warteten die Schiffe oft tagelang auf einen Hafen und blieben dadurch auch länger auf dem Meer. Die 37 Menschen auf der "Ocean Viking" hatten von der nordafrikanischen Küste abgelegt, um die EU zu erreichen. Die Überfahrt ist lebensgefährlich und die verwendeten Boote sind oft seeuntauglich.

Laut Medienberichten sank am Freitag zwischen der tunesischen Küste und der italienischen Insel Lampedusa ein Migrantenboot mit knapp drei Dutzend Menschen an Bord. Drei Insassen starben demnach, darunter ein Kleinkind. Fischer holten die Menschen zunächst an Bord. Italiens Küstenwache übernahm sie anschließend und brachte sie nach Lampedusa, wie die italienische Nachrichtagentur Ansa meldet. 

uh/kle (dpa, efe)