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Bombendrohung bei Schröder-Fete

13. Mai 2014

Am 7.April ist Alt-Bundeskanzler Schröder 70 Jahre alt geworden. Seitdem wird gefeiert. Im Taunus gab es jetzt ein unschönes Geburtstagsgeschenk.

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Altkanzler Schröder (M.) mit Geburtstagsgästen in Kronberg (Foto: dpa)
Bild: dpa

Eine Geburtstagsfeier für Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, SPD, im Schloßhotel des Taunusstädtchens Kronberg im Taunus (Artikelbild) ist durch eine Bombendrohung gestört worden. Die Polizei räumte und durchsuchte die Nobelherberge. Ein Sprengsatz wurde nicht gefunden, berichtete das Polizeipräsidium in Wiesbaden.

Die Drohung sei am Montagabend gegen 19.30 Uhr telefonisch eingegangen. Die Geburtstagsgäste seien mit Shuttlebussen ins Grandhotel Falkenstein im benachbarten Königstein gebracht worden, teilte die Polizei weiter mit. Auch Angestellte und andere Hotelgäste mussten das Haus verlassen, da sich die Drohung nicht speziell gegen Schröders Feier gerichtet hatte. Gegen 23.00 Uhr wurde das Schlosshotel in Teilen wieder freigegeben.

Auch Moskaus Botschafter dabei

Eingeladen zu der Fete hatte die private Bankengruppe Rothschild. Zu den Gästen des Abendessens gehörte auch der russische Botschafter in Deutschland, Wladimir Grinin. Auch Vertreter der deutschen Wirtschaft wie Hauptstadt-Flughafenchef Hartmut Mehdorn und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sowie FC-Schalke-04-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nahmen an dem Fest teil. Das Abendessen - auf der Speisekarte standen Seeteufelmedaillons und Schokoladenvariationen - wurde dann durch den unbekannten Telefonanrufer jäh unterbrochen. Laut einem Rothschild-Sprecher ist Schröder seit 2006 Mitglied des internationalen Beraterkreises der Bankengruppe.

Schröder umarmt Kremlchef Putin in St.Petersburg (Foto: dpa)
Die Umarmung von St.PetersburgBild: picture-alliance/dpa

Es war die erste Fete, zu der Schröder auf Anlass seines 70.Geburtstags eingeladen wurde. Für Wirbel sorgte eine von der Nord Stream AG ausgerichtete Feier im russischen St.Petersburg, bei der der Altkanzler den russischen Präsidenten Wladimir Putin herzlich umarmte - mitten in der Ukraine-Krise. Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses des vom russischen Staatskonzern Gazprom dominierten Unternehmens. Nord Stream baute und betreibt die gleichnamige Ostsee-Pipeline, durch die Erdgas von Russland nach Deutschland geleitet wird.

Altkanzler verteidigt sich

Erst am Sonntag hatte der ehemalige SPD-Vorsitzende Kritik an der Kritik an Feier mit Putin zurückgewiesen. Putin sei "keine Persona non grata", sagte Schröder der Zeitung "Welt am Sonntag". Sein Gespräch mit dem Kremlchef habe auch zur Befreiung der OSZE-Beobachter in der Ukraine beigetragen. "Es hat, was die Freilassung der OSZE-Militärbeobachter angeht, auch zu einem Erfolg geführt. Ich habe das Gespräch mit Präsident Putin dazu genutzt, ihn zu bitten, bei der Freilassung der Geiseln zu helfen", sagte Schröder.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steimeier, in Schröders Amtszeit Chef des Bundeskanzleramtes, wies Kritik an Schrödes engem Verhältnis zu Putin zurück. Über Schröders Fahrt nach St.Petersburg sei er informiert gewesen, sagte Steinmeier bei einer Veranstaltung in Düsseldorf.

wl/SC (dpa)