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Boeing treibt 25 Milliarden US-Dollar auf

1. Mai 2020

Der angeschlagene US-Flugzeugbauer Boeing bleibt mit einer riesigen Anleihe-Emission vorerst liquide. In Zeiten von Corona will das Unternehmen auch künftig ohne Staatshilfen auskommen.

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USA | Boeing 737
Bild: picture-alliance/AP Photo/E. Thompson

25 Milliarden US-Dollar hat sich der amerikanische Flugzeugbauer Boeing mit seiner Anleihe-Emission besorgt. Eigentlich hatte der Airbus-Rivale laut Insidern nur zehn bis 15 Milliarden Dollar angepeilt, stockte die Anleihen aber wegen der hohen Nachfrage von Investoren auf. "Angesichts dieser Resonanz haben wir zurzeit keine Pläne, zusätzliche Mittel über den Kapitalmarkt aufzunehmen oder auf die Angebote der US-Regierung einzugehen", teilte ein Unternehmenssprecher in Chicago mit. Das Anleiheangebot endet voraussichtlich am Montag. Die Schuldtitel haben Laufzeiten zwischen drei und 40 Jahren. Was die Höhe der Zinsen angeht, hielt sich der US-Konzern bedeckt.

26 Prozent weniger Umsatz

Boeing hatte am Mittwoch einen Quartalsverlust von 641 Millionen Dollar gemeldet. Der Umsatz schrumpfte in den ersten drei Monaten des Jahres um 26 Prozent auf 16,91 Milliarden Dollar. Im Vergleichszeitraum 2019 hatte der Flugzeugbauer noch einen Gewinn von mehr als zwei Milliarden Dollar und knapp 23 Milliarden Dollar Umsatz verbucht. Konzernchef David Calhoun bestätigte zudem die geplante Streichung von zehn Prozent der Arbeitsplätze. 

Der Konzern mit Sitz in Seattle im US-Bundesstaat Washington beschäftigt weltweit 160.000 Mitarbeiter, davon allein 70.000 in Washington, wo die meisten Flugzeuge gebaut werden. Neben Passagiermaschinen produziert er auch Militärflugzeuge und Weltraumtechnologie.

Boeing 737 MAX am Boden
737 Max-Maschinen geparkt auf einem Boeing-Areal in Seattle, Washington Bild: Reuters/L. Wasson

Das Unternehmen steckt tief in der Krise: Erst kam das Debakel um den nach zwei Abstürzen mit internationalem Startverbot belegten Prestigeflieger 737 Max. Dann sorgte die Coronavirus-Pandemie für einen nahezu ruhenden Luftverkehr. Viele Airlines weltweit kämpfen ums Überleben und brauchen auf absehbare Zeit keine neuen Maschinen. 

Europas größte Billigfluglinie Ryanair plant wegen der Corona-Krise den Abbau von bis zu 3000 Stellen bei den Piloten und dem Kabinenpersonal. Konzernchef Michael O'Leary teilte weiter mit, man rechne damit, dass sich die Kundennachfrage erst im Sommer 2022 erhole. Insgesamt beschäftigt die irische Fluggesellschaft weltweit 18.000 Mitarbeiter.

se/qu (rtr, afp, dpa)