"Trump nimmt den USA die Würde"
24. Oktober 2017Der ranghohe republikanische Senator Bob Corker (Archivbild) hat seine scharfe Kritik an Donald Trump erneuert. Der US-Präsident habe "bei vielen Themen große Schwierigkeiten mit der Wahrheit", sagte Corker dem Sender CNN. Viele der Aussagen Trumps ließen sich leicht als falsch entlarven. Der Präsident lasse sich auf ein niedriges Niveau herab - er nehme dem Land die Würde. Auf die Frage, ob er seine Unterstützung für Trump während des Wahlkampfes bereue, sagte Corker, er würde es sicher nicht wieder tun.
Der 65-Jährige ist Vorsitzender des wichtigen Auswärtigen Ausschusses im Senat. Er hatte vor kurzem seinen Rückzug aus der Politik verkündet: Bei der Wahl 2018 will er nicht wieder kandidieren. Seinen Äußerungen war ein rhetorischer Schlagabtausch mit Trump über die geplante Steuerreform vorausgegangen. Corker hatte gefordert, das Weiße Haus müsse den Kongress entscheiden lassen, wie die Steuererleichterungen finanziert werden sollten.
"Er ist ein Leichtgewicht"
Trump schrieb daraufhin auf Twitter, Corker sei "ein Leichtgewicht", das nicht einmal in seinem Heimatbundesstaat Tennessee "als Hundefänger" gewählt würde. Es sei traurig, dass sich der Senator nun gegen die Erleichterungen stelle. Trump wiederholte zudem, er habe Corker die Unterstützung verweigert, woraufhin dieser seinen Rückzug aus dem Senat verkündet habe. Der Abgeordnete stellt dies anders dar.
Corker äußerte sich ebenfalls auf Twitter. Es seien "dieselben Unwahrheiten" von einem "vollkommen unehrlichen Präsidenten", erklärte er mit Blick auf Trumps Tweets.
Seiner Nachricht fügte er das Schlagwort "AlertTheDaycareStaff" bei (frei übersetzt: Sucherebnisse zum Thema "Mitarbeiter der Kindertagesstätte"), womit er auf einen früheren Kommentar anspielte. Vor kurzem hatte Corker erklärt, das Weiße Haus sei unter Trump zu einer "Tagesbetreuung für Erwachsene" geworden. In einem Interview mit der "New York Times" warnte er vor zwei Wochen, der Präsident könnte die USA mit seinen impulsiven Drohungen "auf den Weg zu einem Dritten Weltkrieg" führen.
jj/qu (dpa, ap, afp)