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BMW wartet auf Bosch

29. Mai 2017

In zwei deutschen und zwei internationalen BMW-Werken stehen die Bänder still. Grund ist ein fehlendes Teil des Zulieferers Bosch. Der Ausfall könnte länger dauern als anfangs befürchtet.

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Bild: picture-alliance/dpa/W. Grubitzsch

Es könnte teuer werden für Bosch: Wegen eines fehlenden Gussteils sind etliche BMW-Beschäftigte derzeit mit Wartungsarbeiten beschäftigt oder machen Urlaub. Der bayrische Autobauer fordert für den Produktionsausfall Schadensersatz. "Wir gehen davon aus, dass Bosch als der verantwortliche Lieferant für den uns entstandenen Schaden einstehen wird", so BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann.

Vier Werke betroffen

Wegen des Engpasses seien bislang mehrere tausend Fahrzeuge nicht wie geplant gebaut worden. Ein Großteil davon lasse sich jedoch nachholen, sagte ein BMW-Sprecher. Wie lange das Problem anhält, sei allerdings noch offen. Man hoffe noch, dass Kunden nicht länger auf bestellte Autos warten müssen. Es fehle ein Gussgehäuse für das Lenkgetriebe der 1er, 2er, 3er und 4er Reihe. Noch vorrätige Teile - etwa aus Lagern von Autohäusern - sowie Ersatzlieferungen von anderen Herstellern reichten bei weitem nicht aus.

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Der 1er BMW kann derzeit in Leipzig nicht gefertigt werden Bild: BMW AG

Bosch erklärte, dass das Unternehmen ein wesentliches Bauteil für die Lenkung von einem Zulieferer in Italien beziehe. "Bei diesem Zulieferer kommt es derzeit zu Lieferproblemen. Bosch arbeitet mit Hochdruck gemeinsam mit BMW und unserem Zulieferer daran, um die Lieferengpässe schnellstmöglich zu beenden und die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten."

"Just not in time"

Insgesamt sei die Fertigung in München, Leipzig und im Werk Tiexi im chinesischen Shenyang stark eingeschränkt, so ein BMW-Sprecher. In Rosslyn in Südafrika seien eigentlich erst für Herbst geplante Wartungsarbeiten vorgezogen worden. In München sei der Engpass seit dem vergangenen Dienstag, in Leipzig seit Freitag, in Tiexi seit Montag akut. In Leipzig ist der Bau des 1er und 2er BMW betroffen, im Stammwerk München der Bau des 3er und 4er, in China und Südafrika der 3er. Die Fertigung des Minis, der X-Modelle und der größeren Baureihen 5er, 6er und 7er sei nicht beeinträchtigt, berichtete BMW-Einkaufsvorstand Duesmann.

"Ich bin zuversichtlich, dass die Firma Bosch die aktuellen Lieferprobleme zügig in den Griff bekommt. Als einer unserer langjährigsten, größten und grundsätzlich zuverlässigsten Lieferanten ist das Unternehmen zweifellos in der Lage, auch diese schwierige Situation zu bewältigen", sagte Duesmann. Die meisten Teile würden punktgenau "just in time" für das jeweilige Fahrzeug auf dem Fließband bereitgestellt.

Ärger in den USA

Ungemach gibt es für die Münchner derzeit auch in den USA. Dort muss BMW mehr als 45.000 Autos reparieren, weil sich Türen während der Fahrt öffnen könnten. Der Rückruf bezieht sich auf ältere Fahrzeuge der 7er Reihe aus den Modelljahrgängen 2005 bis 2008, wie die US-Verkehrsaufsicht vergangenen Freitag mitteilte. Nach Auskunft von BMW beschränkt sich das Problem auf Wagen in den Vereinigten Staaten.

nm/wen (dpa, rtr)