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BMW fährt vorsichtig in die Zukunft

16. März 2016

Vorstands-Chef Krüger meidet bei seiner Strategie radikale Veränderungen. Mit einer Mischung aus bewährtem Geschäft und neuen Technologien will er den Autobauer in die Zukunft führen.

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BMW Welt in München Bayern
Bild: picture-alliance/dpa/A.Gebert

BMW-Chef Harald Krüger will den Autobauer mit einer schrittweisen Weiterentwicklung für den wachsenden Konkurrenzdruck in der Branche wappnen. "In einem komplexen Wettbewerbsumfeld wird sich der Kostenwettbewerb weiter verschärfen", sagte Krüger am Mittwoch auf der Bilanz-Pressekonferenz in München. Neben der wachsenden Konkurrenz in der Oberklasse drängten auch neue, branchenfremde Spieler mit aggressivem Auftreten und großen finanziellen Spielräumen auf den Markt.

Hinzu komme die andauernde wirtschaftliche und politische Unsicherheit. "Wir brauchen daher höchste Flexibilität, um in einem ungewissen Umfeld Kurs halten zu können", sagte Krüger. Neue Technologien und digitale Dienste veränderten zwar heutige Geschäftsfelder, doch werde der Wandel nicht abrupt eintreten, so Krüger. Daher werde man weiter mehrgleisig unterwegs sein: So will BMW stärker ins autonome Fahren investieren und die Entwicklung der E-Mobilität vorantreiben. Zugleich dürfte der Verbrennungsmotor aber noch auf Jahre hinaus eine wichtige Rolle spielen.

Neue Technologien vorantreiben

Neben einem BMW iNext zu Beginn der kommenden Dekade plant der Autobauer auch zusätzliche Plug-In-Hybrid-Modelle und arbeitet weiter an der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie. Mit dem Projekt i2.0 soll das automatisierte Fahren vorangetrieben werden, und auch neue Mobilitätsdienstleistungen sowie die Beteiligung an erfolgversprechenden Start-ups stehen auf Krügers Agenda. Zugleich wolle man Wachstumschancen in renditestarken Segmenten wie der Luxusklasse nutzen, sagte Krüger. Dafür schickt der Autobauer beispielsweise 2018 den X7 ins Rennen.

Die für den Wandel nötigen Investitionen kosten Geld, dazu passt auch Krügers vorsichtige Langfrist-Prognose: Vor Zinsen und Steuern sollen wie bisher acht bis zehn Prozent vom Umsatz übrig bleiben. Für die Umsatzrendite vor Steuern strebt der Konzernchef von 2017 an mindestens zehn Prozent an.

Leichte Zuwächse im laufenden Jahr

Die vorsichtige Neuausrichtung spiegelt sich auch im Ausblick für das laufende Jahr wider: Zwar peilt das Unternehmen neue Bestmarken bei den Auslieferungen und dem Konzernergebnis vor Steuern an, rechnet aber lediglich mit leichten Zuwächsen. Einer "grundsätzlich positiven Entwicklung" auf den Automobilmärkten stünden ein harter Wettbewerb, steigende Personalkosten und hohe Investitionen in Zukunftstechnologien gegenüber, erklärte BMW.

Im vergangenen Jahr verkaufte der Hersteller 2,2 Millionen Autos und damit so viele wie nie zuvor. Der Umsatz kletterte um fast 15 Prozent auf 92,2 Milliarden Euro, und das Vorsteuerergebnis legte um knapp sechs Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich verdiente BMW rund 6,4 Milliarden Euro und damit zehn Prozent mehr als vor Jahresfrist.

ul/zdh (dpa)