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Blutbad bei Al-Kaida-Angriff auf Hotel

16. Januar 2016

Nun trifft der Terror auch Burkina Faso: In der Hauptstadt Ouagadougou sind bei einem Angriff auf ein Luxushotel mindestens 20 Menschen getötet worden. Die Anlage war vor allem bei Ausländern beliebt.

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Anschlag auf "Splendid"-Hotel in Ouagadougou (foto: reuters)
Bild: Reuters/Reuters TV

Wie die Nachrichtenagentur AFP in der Nacht meldete, wurden zudem mindestens 15 weitere Menschen verletzt. Dies habe des Chef des größten Krankenhauses von Ouagadougou, Robert Sangaré, unter Berufung auf Augenzeugen mitgeteilt.

Bewaffnete hatten das Luxushotel "Splendid" gestürmt und sich darin verschanzt. Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz "Al-Kaida im Islamischen Maghreb" (AQMI). Ziel ihres Überfalls seien "Feinde der Religion", ließen sie verlauten. Nach Angaben von Burkina Fasos Außenminister Alpha Barry nahmen die vermummten Extremisten mehrere Geiseln. Sicherheitskräfte riegelten das Gelände um das 150-Zimmer-Hotel ab, das zu den größten der Stadt gehört. Laut Barry sollten auch in Ouagadougou stationierte französische Spezialkräfte bei der Befreiung der Gekidnappten helfen.

Bis in die Morgenstunden versuchten Soldaten in den Eingangsbereich des Hotels vorzudringen. Nach unbestätigten Angaben aus Regierungskreisen hätten 33 festgehaltene Gäste das Gebäude inzwischen verlassen können. Die Militäroperation dauere aber auch nach Stunden noch an.

Sicherheitskräfte gehen vor dem Hotel "Splendid" in Position (foto: reuters)
Sicherheitskräfte gehen vor dem Hotel "Splendid" in PositionBild: Reuters/Reuters TV

Terror im Nachbarland Mali

Der Angriff erinnert an eine ähnliche Attacke vor knapp zwei Monaten in Burkina Fasos Nachbarland Mali. Dort hatten sunnitische Fundamentalisten viele Menschen in einem bei Ausländern beliebten Hotel in der Hauptstadt Bamako als Geiseln genommen. Rund 20 Menschen wurden getötet. Auch für diese Tat wurden mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbundene Islamistengruppen verantwortlich gemacht. In Mali hat es in den vergangenen Jahren wiederholt Überfälle von Dschihadisten auf von Ausländern besuchte Hotels gegeben.

Burkina Faso selbst ist bislang von Anschlägen radikaler Islamisten weitgehend verschont geblieben. Die Armee Burkina Fasos berichtete unterdessen von einem Angriff an der Grenze zu Mali, bei dem zwei Menschen getötet worden seien. Etwa 20 bewaffnete Männer hätten Gendarmen im Dorf Tin Abao überfallen.

Opposition als Wahlsieger

In Burkina Faso hatten Ende November erstmals nach mehr als 50 Jahren freien Wahlen stattgefunden, aus denen der siegreiche Oppositionspolitiker und frühere Regierungschef Marc Christian Kaboré als neuer Präsident hervorging. Das Land ist der größte Baumwollproduzent Afrikas und hat auch reiche Goldvorkommen. Dennoch gilt der Binnenstaat, der neben Mali auch an Ghana und die Elfenbeinküste grenzt, als eines der ärmsten Länder der Welt.

cw/SC (afp, rtre, APE)