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Politik

Bloomberg will Steuer für "Reiche wie mich"

2. Februar 2020

Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Michael Bloomberg möchte, dass reiche Amerikaner mehr Steuern zahlen. Dass er als Milliardär selbst betroffen davon wäre, scheint ihn nicht zu stören.

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USA | New Yorker Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg
Bild: picture-alliance/AP Photo/P. M. Ebenhack

"Ein gerechteres, progressiveres Steuersystem, das von reichen Amerikanern wie mir mehr Geld einfordert ist der richtige Weg", sagte Bloomberg. So könne die wirtschaftliche Ungleichheit im Lande bekämpft und Geld für neue Projekte wie zum Beispiel den Ausbau der Krankenversicherung hereingeholt werden.

Fünf-Billionen-Dollar-Plus

Mit den von Bloomberg geforderten Maßnahmen würden über zehn Jahre hinweg insgesamt etwa fünf Billionen Dollar zusätzlich in die Kassen der Behörden fließen. Bloomberg spricht sich dabei konkret für eine Rücknahme der von Präsident Donald Trump eingeführten Steuererleichterungen für Wohlhabende, eine Anhebung der Unternehmensteuer um sieben Prozentpunkte auf 28 Prozent und eine höhere Kapitalertragssteuer aus.

Damit liegt er auf einer ähnlichen Linie wie Joe Biden, der sich ebenfalls um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewirbt. Allerdings geht Bloomberg mit seinem Vorschlag einer stärkeren Besteuerung von Reichen eben noch ein Stück weiter. Gezahlt werden müsste diese Steuer bei einem Einkommen von mehr als fünf Millionen Dollar im Jahr. Davon wären die reichsten 0,1 Prozent der US-Bürger betroffen.

Ein Land der Super-Reichen

Die wirtschaftliche Ungleichheit ist in den USA deutlich größer als in anderen Industriestaaten. Der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zufolge verfügte 2016 das reichste Prozent der US-Haushalte über mehr als 40 Prozent des Vermögens im Land. Zum Vergleich: Für Deutschland lag der Wert bei 24 Prozent und für Japan bei elf Prozent.

Bloomberg ist einer von mehreren Demokraten, die bei der Präsidentschaftswahl im November gegen Trump antreten wollen. Die ersten Vorwahlen beginnen am Montag im Bundesstaat Iowa, wo Bloomberg allerdings noch nicht ins Rennen steigt.

Rund 60 Milliarden auf dem Konto

Das Vermögen Bloombergs wird auf etwa 60 Milliarden Dollar geschätzt. Der frühere Bürgermeister von New York und Medienmogul gilt als der achtreichste US-Bürger. Er hat bereits über 200 Millionen Dollar seines Vermögens in den Wahlkampf gesteckt - das ist mehr als alle seine demokratischen Konkurrenten zusammen im vergangenen Jahr ausgegeben haben. Er tritt neben einer höheren Steuer für Super-Reiche auch für den Kampf gegen den Klimawandel und für schärfere Waffengesetze ein.

Ein klarer Favorit auf Seiten der Demokraten ist bislang nicht zu erkennen. Bei den Republikanern tritt aller Wahrscheinlichkeit nach Donald Trump für eine weitere vierjährige Amtszeit. Offiziell ist das noch nicht.

haz/ehl (rtr,dpa, ap)