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Politik

Biontech/Pfizer beantragen Zulassung

1. Dezember 2020

Bei der Europäischen Arzneimittelagentur liegen bereits die Unterlagen des US-Unternehmens Moderna. Die Prüfung der Impfstoffe soll schnell gehen - die Behörde nennt Daten.

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Deutschland Ciovid-19 Impfstoff von BionTech
Bild: Laci Perenyi/picture alliance

Die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmariese Pfizer haben bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in der EU beantragt. Das sei bereits am Vortag geschehen, teilten beide Unternehmen mit. Ebenfalls am Montag hatte auch der US-Konzern Moderna bei der EMA einen entsprechenden Antrag für seinen Impfstoff gestellt.

Die Agentur in Amsterdam teilte mit, bis spätestens 29. Dezember solle ein Prüfergebnis für das Vakzin von Biontech und Pfizer vorliegen, bis zum 12. Januar für das Präparat von Moderna. Die endgültige Entscheidung trifft die EU-Kommission, die in der Regel der EMA-Empfehlung folgt. Biontech/Pfizer und Moderna haben auch bei der US-Arzneimittelbehörde FDA Anträge auf eine Notfallzulassung gestellt.

Deutschland Die Biontech-Zentrale in Mainz
Das deutsche Unternehmen Biontech schloss 2018 eine Partnerschaft mit dem US-Pharmariesen Pfizer (Archivbild)Bild: Laci Perenyi/picture alliance

Die Europäische Union hatte sich bereits bis zu 300 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffs vertraglich gesichert. Die Bundesregierung rechnet - auch über eine bilaterale Vereinbarung - mit bis zu 100 Millionen Impfdosen für Deutschland. Für den Impfstoff mit der Bezeichnung BNT162b2 ergaben umfangreiche Testreihen nach Unternehmensangaben einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit COVID-19. Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen. Inwiefern der Impfstoff auch vor der Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2 und dessen möglicher Weitergabe schützt, ist aber noch unklar.

Vergangene Woche hatte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen mitgeteilt, mit Moderna sei ein Rahmenvertrag über bis zu 160 Millionen Impfstoff-Dosen abgeschlossen worden. Demnach sollen zunächst 80 Millionen Dosen bereitgestellt werden mit der Option auf 80 Millionen weitere Einheiten.

USA Moderna
Zentrale von Moderna in Cambridge/Massachusetts, wo auch die Harvard-Universität ihren Sitz hat (Archivbild)Bild: Bill Sikes/AP Photo/picture alliance

Das Moderna-Präparat ist ebenso wie das Vakzin von Pfizer und Biontech ein sogenannter RNA-Impfstoff. Es enthält genetische Informationen des Erregers, aus denen der Körper dann ein Virus-Eiweiß herstellt. Ziel der Impfung ist es, das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anzuregen, um die Viren abzufangen. Noch gibt es keinen zugelassenen Impfstoff dieser Art. Zwar haben schon Länder wie Russland, China und kürzlich erst Bahrain Impfstoffe mit Einschränkungen freigegeben und setzen sie auch ein. Aber wie gut diese Vakzine tatsächlich schützen und welche Nebenwirkungen sie haben können, ist derzeit mangels anerkannter Studien weitgehend offen.

jj/qu (dpa, afp, rtr)