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Politik

Neuer Premier in Neuseeland

12. Dezember 2016

Es ist ein geräuschloser Machtwechsel: Nach dem überraschenden Rücktritt des recht erfolgreichen Premiers John Key hat Neuseeland nun einen neuen Mann an der Spitze: Bill English. Wahlen muss der erst einmal gewinnen.

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Neuseeland Bill English
Bild: Getty Images/H. Hopkins

In der neuseeländischen Hauptstadt Wellington ist der konservative Politiker Bill English (Artikelbild) zum neuen Regierungschef gewählt worden. Die Fraktion der Nationalpartei bestimmte den 54-Jährigen zum Nachfolger von John Key, der überraschend zurückgetreten war - aus familiären Gründen.

Bill English gab sich nach der Wahl betont bescheiden: Er freue sich über die Herausforderung, die aber auch Demut verlange. Der neue Regierungschef, Vater von sechs Kindern, wurde später zusammen mit seiner Stellvertreterin Paula Bennett vereidigt. Ein neues Parlament wird regulär im kommenden Jahr gewählt, spätestens im November.

Investitionen ja, Steuersenkungen nein

English war der einzige Kandidat für das Amt. In Neuseeland wählt die regierende Partei ihren Chef, der automatisch Premierminister wird. English hat Investitionen in die Infrastruktur des Landes als eine seiner Prioritäten als Premierminister genannt. Zugleich erteilte er den vom Vorgänger erst kürzlich in Aussicht gestellten Steuersenkungen zunächst eine Absage.

Einigkeit in der Partei

Zwei weitere Minister hatten sich um das höchste Regierungsamt beworben, zogen aber ihre Kandidatur zurück, damit sich die konservative Nationalpartei einig zeigen konnte. Bill English war 2002 schon einmal Parteichef, verlor damals aber die Wahlen.

Peru APEC-Gipfel John Key
Zurück ins Privatleben: John KeyBild: Getty Images/AFP/R. Buendia

Der bisherige Ministerpräsident Key hatte nach acht Jahren im Amt den Spitzenposten aufgegeben. "Das ist die schwerste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe, und ich weiß nicht, was ich als nächstes tun werde", hatte Key erklärt. Er habe nicht wie viele andere Politiker in ähnlichen Positionen den richtigen Zeitpunkt zum Rückzug verpassen wollen. Zudem wolle er mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Der 55-jährige konservative Politiker und Ex-Devisenhändler stand seit 2008 an der Spitze der neuseeländischen Regierung.

ml/wl (dpa, rtr, afp)