Bilderbuchlandung der "Endeavour"
31. Juli 2009"Wir sind glücklich, wieder daheim zu sein", sagte Bordkommandant Mark Polansky. Wie geplant landete die US-Raumfähre am Freitag (31.07.2009) auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im Bundesstaat Florida.
An Bord waren neben fünf US-Astronauten und einer kanadischen Astronautin auch das bisherige Besatzungsmitglied der Internationalen Raumstation ISS, Koichi Wakata. Der Japaner kehrte nach vier Monaten auf der Weltraumstation zur Erde zurück.
Ungewöhnlicher Unterwäsche-Test
Mit seiner Heimkehr endete für Wakata auch ein ganz intimes Experiment: Der Astronaut trug einen Monat lang spezielle Hightech-Unterwäsche, die für längere Reisen im All entwickelt wurde. Die Unterwäsche mit der Bezeichnung J-Wear nutzt eine neue Art von antibakteriellem und Feuchtigkeit absorbierendem Gewebe, das zudem auch unangenehme Gerüche unterdrücken soll. Er habe mit den anderen Besatzungsmitgliedern nicht über diese Unterwäsche gesprochen, sagte Wakata in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. "Ich habe sie einen Monat lang getragen und meine Kollegen haben sich nie beschwert. Daher denke ich, dass das Experiment gelungen ist", so der Japaner. Der Slip soll jetzt von Wissenschaftlern genauer untersucht werden.
Alle Missionsziele erreicht
Die Besatzungen der ISS und der Raumfähre vervollständigten unter anderem während dieser Mission das japanische Forschungslabor "Kibo" – eine Plattform für Experimente im Freien. Bereits beim ersten der fünf Außeneinsätze hatten die Astronauten die gut vier Tonnen schwere "Veranda" an dem Modul angebracht. Nach Angaben der Weltraumbehörde NASA wurden sämtliche Ziele der "Endeavour"-Mission erreicht.
Probleme beim Start
Die Rückkehr der "Endeavour" verlief zwar problemlos, ganz anders aber hatte sich der Start gestaltet. Ursprünglich sollte die Raumfähre am 13. Juli aufbrechen, doch technische Pannen und Wetterkapriolen verhinderten einen pünktlichen Start – insgesamt fünfmal musste der Countdown abgebrochen werden.
Bei der NASA gehören solche Probleme bereits zur Routine bei Shuttles wie der "Endeavour" oder der "Discovery", die mittlerweile seit mehr als einem Vierteljahrhundert im Dienst sind. Längst gelten die wieder verwendbaren Raumfahrzeuge als Auslaufmodelle. Sie können aber erst ausgemustert werden, wenn der Ausbau der ISS beendet ist, da kein anderes Weltraumfahrzeug derart große Lasten transportieren kann. (fab/mas/dpa/AP/rtr)