Biennale Venedig 2017 - ein Fest der Kunst
"Viva Arte Viva" lautet das Motto der diesjährigen Biennale von Venedig. Kuratorin Christine Macel feiert die Freiheit der Kunst und lädt ein zu einer Reise in die Traumwelten der Künstler ein.
Venedig - Hotspot der Weltkunst
Ein Kunstspektakel der Superlative: "Viva Arte Viva" hat die französische Kuratorin Christine Macel die Biennale 2017 überschrieben – hoch lebe die Kunst! Passend in die unruhigen Zeiten. In Arsenale und in den Giardini laden 85 Nationen zum Kunstgenuss ein, insegsamt 120 Künstler zeigen ihre Werke. Hochkarätige Ausstellungen erweitern die Weltkunstschau am Lido.
Körper im deutschen Pavillon
Wie Zombies und mit ausdruckslosen Gesichtern schreiten die jungen Akteure durch ihr Publikum im deutschen Biennale-Pavillon. Die deutsche Künstlerin Anne Imhof hat eine verstörende multimediale Menschen-Installation eingerichtet, die um die Verwandlung von Körpern kreist. Damit holte sie sich den Goldenen Löwen, den Preis für den besten nationalen Beitrag.
Rummel in Korea?
Schreiende Farben, blinkende Schriften - von außen wirkt der koreanische Länderpavillon wie eine Kirmesbude in Las Vegas. Innen jedoch geht es ernsthaft und konzentriert zur Sache. Minutiös dokumentiert ein Künstler einen politischen Mord. Ein anderer setzt die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Menschen rund um den Globus in Szene.
Flüchtlinge bauen Lampen
Eine junge Geflüchtete werkelt am Gestell einer Lampe. Wie schon vor zwei Jahren in Wien hat der dänische Künstler Olafur Eliasson ein Atelier in den Arsenale am Lido eingerichtet. Eine Handvoll Menschen aus Bürgerkriegsländern lässt er hier Lampen bauen. Er versteht das als künstlerische Aktion. Dem Biennale-Publikum hat er so ein zusätzliches Fotomotiv beschert
Der Künstler ruht
Unter der Decke auf dem Bett ruht eine alarmierend dünne menschliche Gestalt. Feinsäuberlich hat sie ihre Pantoffeln unter der Schlafstatt abgelegt. Aus Turkmenistan und Kasachstan stammt das Künstlerehepaar Yelena Vorobyeva und Viktor Vorobyev. Ihre vielbeachtete Arbeit für die Kunstbiennale stammt von 1996 und trägt den Titel "Der Künstler schläft".
Humor beflügelt die Kunst
"Es gab die Idee, dass der ideale Platz oben in der Luft sei": Der dänische Künstler Soren Engsted setzt Humor auch in seiner Arbeit als Bildhauer als künstlerisches Mittel ein. Dafür projiziert er Sprüche auf eine Leinwand und lässt Musik ertönen. "Levitation" ist sein neuestes Werk. Es kommt gerade recht zur Kunstbiennale in Venedig.
Biennale: Kunst zum Zweiten
Die Biennale in Vendig ist bereits der zweite Paukenschlag des laufenden Kunstsommers, in dem sich die Kunstevents wie nur alle zehn Jahre ballen. Athen hat im April mit dem ersten Teil der documenta den Anfang gemacht. Die deutsche Weltkunstschau setzt sich dann ab Juni am angestammen Platz in Kassel fort. Am Lido ist noch bis November Zeit, Kunst aus aller Welt zu bestaunen.
Der PR-Coup Aserbaidschans
Einen noblen Platz hat der Länderpavillon Aserbaidschans gewählt - den Palazzo Lezze im Herzen Venedigs und ganz nah an der Piazza San Marco. Von sich reden machte das Regime des vorderasiatischen Landes aber, weil es den PR-Coup dieser Biennale landete: Als Kurator ließ sich der Deutsche Martin Roth verpflichten und lobte das Land öffentlichkeitswirksam als "Blaupause für Toleranz".
Mädchen bändigt Pferd
Einen echten Hingucker präsentiert der Länderpavillon Argentiniens: Die argentinische Künstlerin Claudia Fontes lässt bei ihrem Werk "The Horse Problem" (Das Pferde-Problem) ein riesiges, schneeweißes Pferd durch den Pavillon in den Arsenale springen. Eine lebensgroße Mädchenfigur kann den Sprung mit einer Handwegung stoppen.
Gesang der Schwäne
Jana Zelibska hat den Länderpavillon ihrer tschechischen Heimat mit einer Gruppe Schwäne bestückt. Auf eine großen Leinwand projiziert sie ein wogendes Seestück. An der Wand hängen zwei Frauenporträts. Der 76-jährigen Künstlerin schafft mit "Gesang der Schwäne" ein poetisches Bild. Zebliskas Kunst dreht sich zumeist um das Verhältnis der Geschlechter.