Biennale für aktuelle Fotografie: "Die Fotografie ist tot, es lebe die Fotografie!"
Die neue Biennale für aktuelle Fotografie versucht eine Bestandsaufnahme der Fotografie und fragt nach der Zukunft der Bilder. Sechs Kuratoren wollen die Bilderflut eindämmen.
Peter Miller: "Selfportrait"
Mit der Digitalisierung hat sich nicht nur die chemische Basis der Fotografie geändert. Auch die Produktionsbedingungen der Bilder haben sich gewandelt. Das zeigt etwa Peter Millers "Selfportrait". Es hängt im Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum. Die Schau dort richtet den Blick nicht durch den Kamerasucher, sondern zielt auf das Innere der Kamera, auf die Logik der Fotografie und ihre Veränderung.
Peggy Buth: "Finger it out!"
Die Hand vor dem Gesicht - eine abwehrende und schützende Geste. Die Berliner Künstlerin Peggy Buth steht in der Tradition einer kritischen dokumentarischen Kunst. Angst ist ein häufiges Thema ihrer Arbeit. Die Biennale für aktuelle Fotografie präsentiert ihre fotografische Arbeit "Finger it out!"
Arwed Messmer: "Stammheim #12, Zelle 720 (Ensslin)"
Was verraten einzelne Fotos über ein historisches Ereignis? Welche Wirklichkeiten werden sichtbar? Welche Funktion haben solche Aufnahmen und wie lesen wir diese Bilder? Gibt es eine Einstellung hinter der Einstellung? Danach fragt auch Arwed Messmer mit seinem Bild "Stammheim #12, Zelle 720 (Ensslin)" , zu sehen im Mannheimer "ZEPHYR", Raum für Fotografie.
Marc Lee: "Bundestagswahl"
Mit "Bundestagswahl" macht der Medienkünstler Marc Lee die Dynamik des Social Media-Wahlkampfs sichtbar. Der Schweizer programmierte eine Software, die aktuellste Twitter-, Instagram- und Youtube-Meldungen zum Bundestagswahlkampf filtert und zu einer Live-TV-Sendung verwebt. Bilder, Tweets und Videos flimmern in Echtzeit über den Bildschirm. Icons zeigen den Marktwert der Kombattanten.
Natalie Bookchin: "My meds"
Bilder zu teilen ist das Gebot der Stunde - und zwar im Sekundentakt. Das einzelne Bild hat ausgedient. Fotografien online verlangen nach Kommentaren, Likes und Shares. Als Memes breiten sie sich über das Netz aus. Ihre Zirkulation wird zum Normalzustand. Natalie Bookchin macht das zum Thema ihrer Videoinstallation "My Meds".
Merle Kröger und Philip Scheffner: "Havarie"
Fotografien können Sympathie auslösen oder Empörung. Sie können zum Handeln und zur Revolte anstiften, können Vorurteile schüren oder Distanz auslösen. Merle Krögers und Philip Scheffners Projektion "Havarie" macht diese Spannung deutlich. Ihr Werk hängt im Heidelberger Kunstverein unter dem Titel "Widerständige Bilder".