Biden gibt Afghanistan ein Versprechen
26. Juni 2021"Die Partnerschaft zwischen Afghanistan und den Vereinigten Staaten endet nicht", betonte US-Präsident Joe Biden bei einem Treffen mit seinem afghanischen Kollegen Aschraf Ghani in Washington. Dabei gehe es sowohl um Hilfen für afghanische Regierungstruppen als auch um wirtschaftliche und politische Unterstützung, sagte Biden.
Ghanis Regierung war in den vergangenen Wochen unter massiven Druck geraten. Zeitgleich mit dem Beginn des offiziellen Abzugs der internationalen Truppen am 1. Mai starteten die militant-islamistischen Taliban mehrere Offensiven in Afghanistan. Dabei eroberten sie etwa 70 der rund 400 Bezirke des Landes.
Schlagkraft schwindet
In der Vergangenheit waren Taliban-Vorstöße vor allem durch US-Luftschläge und teils auch mit Hilfe amerikanischer Spezialkräfte gestoppt worden. Die afghanische Luftwaffe kann nur einen Bruchteil dessen leisten, was amerikanische Kampfflugzeuge bisher absolvierten.
Ghani erklärte, er respektiere die Rückzugsentscheidung der USA. Nun sei es Kabuls Aufgabe, mit den Konsequenzen umzugehen. Der Staatschef verwies darauf, afghanische Regierungstruppen hätten am Freitag sechs Bezirke von den Taliban zurückerobert, sowohl im Süden als auch im Norden. "Das zeigt unsere Entschlossenheit."
"Neue Phase"
Vor seinem Gespräch mit Biden war Ghani bereits mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, zusammengekommen. Austin unterstrich, das Pentagon habe viel in die Sicherheit und Stabilität Afghanistans investiert - und in eine "Verhandlungslösung" für ein Ende des Krieges. Pelosi sprach von einer "neuen Phase" der Beziehungen zu Afghanistan, in der die humanitäre Hilfe im Vordergrund stehe.
wa/ml (dpa, afp, rtr)