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Bhutan legt Impfsprint hin

27. Juli 2021

UNICEF spricht von einer "Erfolgsgeschichte": Das kleine Königreich Bhutan im Himalaja hat binnen einer Woche rund 90 Prozent der Erwachsenen das zweite Mal geimpft. Möglich machte es geschenkter Corona-Impfstoff.

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Bhutan I Corona-Impfung
Bild: Upasana Dahal/AFP/Getty Images

Mehr als 454.000 Corona-Impfungen wurden in der vergangenen Woche in Buthan verabreicht. Das entspreche rund 62 Prozent der etwa 770.000 Einwohner, sagte eine Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF der Deutschen Presse-Agentur. Sie berief sich dabei auf Angaben der bhutanesischen Regierung.

Bhutan konnte seine Bürger so schnell impfen, nachdem es in diesem Monat Hunderttausende Dosen geschenkt bekommen hatte - darunter 500.000 Dosen Moderna von den USA und 250.000 Dosen AstraZeneca von Dänemark, wie Daten von UNICEF zeigen. "Dies ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein für Bhutan oder Südasien, sondern für Entwicklungsländer generell", sagte die UNICEF-Sprecherin. Viele ärmere Länder hätten Mühe, an Impfdosen zu kommen.

Rückschlag nach Exportstopp

Der UNICEF-Vertreter für Bhutan, Will Parks, lobte die ehrgeizige Impfaktion als eine große Erfolgsgeschichte für Bhutan. "Wir brauchen wirklich eine Welt, in der Staaten, die überschüssiges Vakzin besitzen, dieses an die Länder spenden, die bisher noch keine Impfdosen haben ", sagte Parks der Nachrichtenagentur AFP in der Hauptstadt Thimpu.

Die Impfkampagne zeige, dass es auch in einem Land, wie Bhutan - wo es sehr wenig medizinischen Personal gibt - möglich ist, alle zu impfen, so der UNICEF-Vertreter.

Bhutan I Impfzentrum in Thimpu
Impfzentrum in ThimpuBild: Upasana Dahal/AFP/Getty Images

Den ersten Corona-Impfstoff hatte das abgelegene Himalaja-Land von Indien geschenkt bekommen. Von Ende März bis Anfang April wurden damit mehr als 85 Prozent der Erwachsenen erstgeimpft, wie das bhutanesische Gesundheitsministerium damals mitteilte. Doch dann stoppte Indien den Export und erst die unter anderem über die COVAX-Initiative verteilten Spenden konnten die drohende Lücke füllen.

Impfen ist in dem Königreich eine besondere Herausforderung. Mitarbeiter des Gesundheitswesens müssen teilweise auf hohe Berge steigen, um die als Nomaden lebenden Menschen zu erreichen. Bhutan blieb weitgehend von der Corona-Pandemie verschont. Knapp 2500 Infektionen und zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Corona wurden seit Pandemiebeginn erfasst.

AR/sti (dpa, afp)