Bewegende Pop- und Rocksongs der letzten Jahrzehnte
Sie gehen ans Herz und unter die Haut. Sie handeln von Liebe, Trauer und Hoffnung. An der Schwelle zum neuen Jahrzehnt haben wir acht erfolgreiche Musikstücke ausgewählt, die auch wegen ihrer Story berühren.
2019: Niemand ist vor dem Tod gefeit - Freddie Mercurys "Time Waits For No One"
"Time is running out for us all": Uns läuft allen die Zeit davon. Das singt Freddie Mercury in einer bis 2019 unveröffentlichten Version von "Time" (1986). Nur ein Piano begleitet ihn. Die Aufnahme fand Produzent Dave Clark im Archiv und veröffentlichte sie nach über 30 Jahren. Für Mercury, bekannt als Sänger der Rockband Queen, war die Songzeile da schon längst Realität: Er war 1991 gestorben.
2011: Vom Schmerz einer verlorenen Liebe - Adeles "Someone Like You"
Von einem Ex-Partner, der nun in einer neuen Beziehung lebt, aber unvergessen ist, handelt die Piano-Ballade "Someone Like You" der britischen Sängerin Adele. Als sie die Ballade bei den BRIT Awards 2011 performte, brach sie in Tränen aus. Grund war ihre persönliche Trennungserfahrung, die hinter den Zeilen steht. So heißt es: Manche Liebesgeschichten vergehen nie, während andere im Schmerz enden.
2002: Verlusterfahrungen im Leben - Herbert Grönemeyers "Mensch"
Ebenfalls auf das wahre Leben bezieht sich der Titelsong und das gleichnamige Album "Mensch" von Herbert Grönemeyer: Was macht das Menschsein aus? Andere Menschen! Doch: "Du fehlst", heißt es immer wieder auf Grönemeyers bislang kommerziell erfolgreichsten Album. Nur wenige Jahre zuvor hatte der gebürtige Göttinger seine Frau und seinen Bruder verloren.
1997: Liebe über den Tod hinaus - Céline Dions "My Heart Will Go On"
Eine Schwere lastet auch auf den Zeilen dieser Ballade. "Love can touch us one time, And last for a lifetime": Dass die Liebe alles überwinden kann, sogar den Tod eines Geliebten, das bekräftigt der Titelsong von "Titanic". In der Verfilmung von James Cameron überwinden Rose und Jack mit ihrer Liebe gesellschaftliche Konventionen, nur um sich am Ende doch zu verlieren.
1984: Liebe trotz Trennung? Cyndi Laupers "Time After Time"
Das Video zu "Time After Time" beginnt mit einem Zoom in einen Camper, worin sich Sängerin Lauper die herzzerreißende Schlussszene des Films "Der Garten Allahs" (1936, R: R. Boleslawski) ansieht. Sie kann bereits mitsprechen, wenn sich Boris von Domini trennt, um ins Kloster zu gehen. Erst danach setzt der eigentliche Song ein. Im Musikvideo muss auch Sängerin Lauper ihren Partner verlassen.
1970: Fortgehen ist die Lösung - Cat Stevens "Father And Son"
Eine Trennung anderer Art besingt Cat Stevens alias Yusuf Islam in diesem Song. Zunächst sollte er von einem Jungen handeln, der sich gegen den väterlichen Willen an der Russischen Revolution beteiligen will. Doch Stevens erkrankte und schrieb einen allgemeinen Song über das Vater-Sohn-Verhältnis. Johnny Cash und Rosie Nix Adams coverten ihn unter dem Titel "Father And Daughter".
1968 - Einem Kind Hoffnung geben - The Beatles' "Hey Jude"
Paul McCartney widmete diesen Song John Lennons Sohn aus erster Ehe, Julian. Jules, wie er genannt wurde, litt als Fünfjähriger unter der Trennung vom Vater. Das traurige Lied möge alles besser machen, sang McCartney 1968. Ursprünglich lautete der Titel "Hey Jules". Die Änderung in "Hey Jude" verschleierte den persönlichen Bezug. Nur wenige wussten, dass Lennon überhaupt verheiratet war.
1956: Liebe, die ewig währen soll - Elvis Presleys "Love Me Tender"
Ein Vorläufer der späteren berührenden Popballaden ist "Love Me Tender" des King of Rock'n'Roll. Dieser Song hat eine lange Geschichte; im 19. Jahrhundert war er als Soldatenlied "Aura Lee" bekannt. Presley schrieb den Text in "Love Me Tender" für den gleichnamigen Western um. Weil Presley in der Rolle des Clint Reno im Film stirbt, gibt es eine weitere Songversion, die versöhnlich endet.
31.12.2019: Thementag Pop im deutschen Programm der DW
Sie interessieren sich für Popmusik? Dann schalten Sie ein: Die DW sendet am 31.12.2019 einen ganzen Tag lang Konzerte europäischer Musiker, darunter Mando Diao aus Schweden und Maximo Park aus Großbritannien. Der Link unter "mehr" führt Sie zum DW-Livestream.