Beutekunst-Klage gegen den Staat Österreich
1. April 2004Anzeige
Der US-amerikanische Rechtsanwalt Edward Fagan klagt wegen des illegalen Handels mit geraubten Bildern von Holocaust- Opfern gegen zwei große österreichische Banken und den Staat Österreich. Fagan sagte am Donnerstag in Wien, der Streitwert für die schätzungsweise 20 bis 100 Bilder liege zwischen "100 Millionen US- Dollar und einer Milliarden-Summe US-Dollar". Fagan beschuldigt die Bank Austria-Creditanstalt und die Erste Bank, Dutzende Bilder, die während der Nazizeit von jüdischen Holocaustopfern geraubt wurden, in ihren Kellern aufbewahrt zu haben. Die zum Teil sehr wertvollen Kunstwerke seien nach dem Krieg illegal verkauft worden. "Wir klagen die Banken wegen der Aufbewahrung und die österreichische Regierung wegen ausgestellter Exportlizenzen an", sagte Fagan am Donnerstag vor der Presse. Ein Sprecher der Bank Austria-Creditanstalt sagte zu dem Vorwurf, dass im Zuge des 1999 abgeschlossenen Holocaust-Settlements vom New Yorker Gericht eine internationale und unabhängige Historikerkommission eingesetzt wurde, die in den vergangenen Jahren die Archive und Depots der Bank gesichtet habe. Bei dieser Überprüfung seien weder Kunstwerke noch Dokumente gefunden worden, die auf solche Kunstgegenstände hinweisen.
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