Bettwanzen, Läuse und Flöhe – Dr. Karolina Bauer-Dubau über den schwierigen Kampf gegen hartnäckige Blutsauger
19. November 2014Die globalisierungsbedingte Zunahme im Reiseverkehr und Handel (u.a. via Internet) bewirkt weltweit eine Ausbreitung von ungewollten “Urlaubsmitbringseln” oder “Paketeindringlingen” wie z.B. blutsaugenden Parasiten wie Bettwanzen, Mücken, Flöhe, Läusen, Milben und Zecken sowie Schaben oder Ameisen. Viele dieser Tierchen sind in der Lage, dem Menschen gesundheitlich zu schaden. Gerade Bettwanzen breiten sich derzeit weltweit stark aus. Genaue Zahlen gibt es nicht. «Das eine Problem ist die Unwissenheit», sagt die Biologin Karolina Bauer-Dubau. «Das zweite ist die Scham.» Denn noch immer sind Bettwanzen mit dem Gedanken an mangelnde Hygiene verbunden. Heute völlig unbegründet, versichert die Biologin. Sie selbst würde auch keine Möbel vom Flohmarkt oder aus dem Antikhandel direkt mit in ihre Wohnung nehmen. Sie rät auch bei gebrauchten Möbeln aus Internet-Käufen zu einer Zwischenstation auf Terrasse oder Balkon - zur Beobachtung. Larvenhüllen oder Kot verraten unliebsame Bewohner. Doch auch wenn die Übeltäter enttarnt sind, warteten viele Entdecker zu lange, bis sie sich professionelle Hilfe holten, berichtet die Biologin. «Oft sind es mehrere Wochen. Da ist die nächste Generation schon geschlüpft.»
Dr. Karolina Bauer-Dubau
Medizinische Entomologie/Pest Management
Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin
10117 Berlin