Ein besonderer Fußballabend
26. Oktober 2018Auch Minuten nach dem Schlusspfiff ließen sich die Freiburger Spieler noch feiern. Unter der Regie von Luca Waldschmidt, der auf dem Zaun vor der Kurve den Takt angab, sangen und sprangen Fans und Spieler ausgelassen. "Wir waren als gesamtes Team heute auf dem Platz, haben gegen den Ball und mit dem Ball als gesamte Einheit gekämpft, und dann ist es richtig schwer, gegen uns zu spielen - und eklig", sagte Waldschmidt, der das zwischenzeitliche 2:1 erzielt hatte. Der Sportclub klettert durch das 3:1 gegen Mönchengladbach auf den achten Tabellenplatz. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus" - die Freiburger Fans schickten ihre Mannschaft mit einem klaren Auftrag in die Kabine. Am 10. Spieltag kommt es zum Duell der Freiburger mit dem Rekordmeister aus München.
Nur knapp am Rekord vorbei
Einige Zuschauer suchten noch ihren Platz im ausverkauften Stadion als Schiedsrichter Robert Hartmann in seine Trillerpfeife blies. Nach nur 13 Sekunden zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. "Nach einer Minute zum Elfmeter anzutreten, dass habe ich so auch noch nicht erlebt. So ein Spiel kann auch anders ausgehen, wenn der verschossen wird, deswegen habe ich drei Kreuze gemacht, als der Ball über die Linie war", gab Torschütze Nils Petersen zu.
Doch es ging schon einmal schneller: Vor dreieinhalb Jahren zeigte Schiedsrichter Peter Gagelmann bereits nach acht Sekunden (!) beim Spiel zwischen Paderborn und dem Hamburger SV auf den Punkt - der früheste in der Bundesliga-Historie.
Genauso wie damals der HSV brachte auch das Team von Trainer Christian Streich das Spiel am Freitagabend nach Hause. "Wir hatten eine brutale Laufleistung, und nur so geht es. Dadurch haben wir uns dann auch die Chancen erspielt", sagte der Trainer und lobte: „Taktisch und defensiv muss ich heute echt den Hut ziehen vor den Jungs."
Streich: "Erstmal ausruhen"
Auch wenn die Gäste aus Mönchengladbach nie locker ließen und mit dem Selbstbewusstsein von vier Spielen ohne Niederlage immer wieder den Freiburger Strafraum belagerten, blieben die Gastgeber ruhig. Mit Kampfgeist und einer enormen Laufbereitschaft (knapp 125 Kilometer) stellten die Gastgeber die Elf von Trainer Dieter Hecking immer wieder vor Probleme. "Jetzt müssen wir uns erst mal ausruhen", sagte Freiburgs Trainer Streich auf der anschließenden Pressekonferenz.
Den sehenswerten Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit Lucas Höler, der in der Nachspielzeit aus 47,5 Metern ins leere Tor traf. "Ich wusste, dass ich den Ball Vollspann nehmen musste, sonst wäre er wohl nicht reingegangen", so Höler. Gladbachs Torhüter Yann Sommer hatte sich zuvor in die Offensive seiner Mannschaft eingeschaltet und sein Tor verlassen.
Am kommenden Spieltag bekommt es der Sportclub nun mit dem FC Bayern zu tun. "Wenn wir so spielen wie heute, ist es für jeden Gegner unangenehm", sagte Nils Petersen und auch Teamkollege Höler machte den Fans Hoffnung: "Wir versuchen auch nächste Woche gegen Bayern etwas mitzunehmen."