Berliner Mauer: Einzigartige Foto-Dokumentation
Als die Berliner Mauer am 9. November 1989 fiel, endeten 28 Jahre der Teilung zwischen Ost und West. Robert Conrad fotografierte den Abriss.
Grenzturm am Nordbahnhof (April 1990)
Rund 300 Beobachtungstürme wie diesen an der S-Bahn-Station Nordbahnhof gab es rund um West-Berlin. Einer der wenigen erhaltenen steht auf dem Gelände der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Wer am Nordbahnhof aussteigt, steht die direkt davor.
Potsdamer Platz (Februar 1990)
Schon kurz nach dem Mauerfall entstand am Potsdamer Platz ein provisorischer Grenzübergang, an dem bis zur Währungsunion zwischen der DDR und der BRD am 1. Juli 1990 aber nur sporadisch kontrolliert wurde. Am 3. Oktober feierte Deutschland endgültig seine Wiedervereinigung.
Kleingarten-Idylle an der Mauer (Juli 1990)
"Märkische Schweiz" heißt die Kleingartenanlage im Bezirk Neukölln, der während der Teilung Berlins zum Westen gehörte. Weil sich der Abriss von mehr als 150 Kilometern Mauer rund ein Jahr hinzog, entstanden überall Schlupflöcher, um schneller auf die jeweils andere Seite zu gelangen.
Mauerlyrik im hohen Norden (Oktober 1990)
Als die Berliner Mauer noch streng bewacht war, sah sie nur auf westlichen Seite bunt aus. Nach der Öffnung dauerte es aber nicht lange, bis auch die Rückseite verziert wurde, wie hier an der nördlichen Stadtgrenze zwischen dem Berliner Ortsteil Frohnau und dem benachbarten Hohen Neuendorf.
Wohnen mit dem Todesstreifen (April 1990)
Nahe des S-Bahnhofs Wollankstraße zwischen den Bezirken Wedding (West) und Pankow (Ost) stand ein Grenzturm direkt an einer Hauswand. Das war keine Seltenheit im geteilten Berlin. Von ihren Wohnungen aus konnten einige Ostberliner direkt auf den Todesstreifen blicken.
Postenturm und Panzersperren (April 1990)
Steinstücken im West-Berliner Bezirk Zehlendorf war fast komplett eingemauert und ragte wie ein Keil Richtung Potsdam, das zur DDR gehörte. Die Grenze war dort besonders aufwändig gesichert. Vom Wachturm hatten die Soldaten einen Panoramablick in alle Richtungen.
Mauer-Skelett aus Beton (Juli 1990)
So wie auf diesem Foto sah es rund um Berlin nach dem Mauerfall noch eine ganze Weile aus. Sogenannte Mauerspechte konnten noch Monate später kleine Erinnerungsstücke aus liegengebliebenen Betonplatten und Pfählen herauspicken. Inzwischen muss man schon ganz genau hingucken, um Mauerreste zu entdecken.
S-Bahnhof Unter den Linden (Februar 1990)
An den sogenannten Geisterbahnhöfen, von denen es 16 gab, hielten keine Züge. Stattdessen patrouillierten Grenzsoldaten auf abgedunkelten Bahnsteigen. Die Station Unter den Linden wurde nach dem Mauerfall in Brandenburger Tor umbenannt, weil sich hier das Berliner Wahrzeichen befindet.