Berlin: Die Mauer leuchtet und schwebt
Am 9.11.2014 - 25 Jahre nach dem Mauerfall - wird eine "Lichtgrenze" aus leuchtenden Ballons in den Berliner Himmel steigen. Ausgedacht haben sich das die Künstlerbrüder Christopher und Marc Bauder.
Geteiltes Berlin
Vom 7. bis zum 9. November 2014 ist das innerstädtische Berlin von der Bornholmer Straße über den Mauerpark und die Gedenkstätte Bernauer Straße, über den Reichstag, das Brandenburger Tor und den Checkpoint Charlie bis zur Eastside-Gallery vorübergehend geteilt ...
Emotionale Kraft
Eine Lichtinstallation mit 8000 weißen, leuchtenden Ballons erinnert an die ehemals geteilte Stadt. Die nach einer Idee von Christopher und Marc Bauder entwickelte Installation ruft durch ihre visuelle Energie die Dimension der Mauer in Erinnerung. Auf diesem Bild sind die Ballons noch nicht mit Helium gefüllt.
Licht entlang der Mauer
Die Ballons werden auf einer Strecke von etwa 15 Kilometern positioniert – in einem Abstand von etwa 2,50 Metern genau dort, wo früher die Berliner Mauer verlief. In der Halterung der Ballons sind kleine Strahler angebracht. So wird die Lichtgrenze zur leuchtenden Perlenkette.
Durchlässige Grenze
"Licht zieht Menschen magisch an", sagt Lichtkünstler Christopher Bauder. Im Gegensatz zur echten Mauer sei die Lichtgrenze leicht und durchlässig. Das Kunstprojekt ist das zentrale Event bei den Feiern zum Gedenken an den Mauerfall vor einem Vierteljahrhundert.
8000 Ballons
Die weißen Ballons aus Naturkautschuk - hier noch in einer Berliner Lagerhalle - haben einen Durchmesser von 60 Zentimetern und sind auf 2,50 Meter hohen Karbonrohren angebracht. Diese stecken wiederum in einem Kunststoff-Fuß, der mit 20 Litern Wasser gefüllt ist.
Barriere im Berliner Alltag
"Einige Straßen müssen für die Installation gesperrt werden", sagt Marc Bauder. Damit erinnere die Lichtgrenze noch mehr an die Mauer, die von 1961 bis 1989 bestand: Sie verhinderte den Verkehrsfluss und damit die Bewegung von einem Teil Berlins zum anderen.
Ballonpaten schreiben Botschaften
Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Am Sonntag – genau 25 Jahre später – wird neben jedem Lichtballon ein "Ballonpate" stehen, eine Botschaft schreiben und an seinem Ballon befestigen. Als Höhepunkt wird die Lichtgrenze dann symbolisch in den Himmel aufsteigen.
Die Grenze verschwindet
Auf ein Signal hin sollen die Ballons ab 19.00 Uhr – einer nach dem anderen – in den Berliner Abendhimmel entlassen werden. Die Brüder Bauder rechnen damit, dass die Ballons bis zur Ostsee oder nach Polen fliegen. Wer immer einen finde, werde Teil des historischen Ereignisses.