Bergungsaktion vor dem Great Barrier Reef
7. April 2010Dänische Experten sind am Mittwoch (07.04.2010) an Bord des 230 Meter langen Kohlefrachters gegangen. Die Mitarbeiter einer Spezialfirma sollen das Korallenriff und das angrenzende Bundesland Queensland vor einer Umweltkatastrophe retten. Im ersten Schritt der Bergungsaktion wurde ein Teil des Öls aus besonders gefährdeten und tief gelegenen Tanks in sichere umgepumpt. Ab Donnerstag, werden die insgesamt 950 Liter dann auf ein anderes Schiff gepumpt, bevor die "Sheng Neng 1" vom Riff gezogen und eine endgültige Entwarnung gegeben werden kann.
Bereits vier Tonnen Öl ausgetreten
Zu den Ölmengen für den Antrieb des Schiffes kommen 65.000 Tonnen Kohle, die es geladen hat. Zwei Schlepper können seit dem Wochenende das befürchtete Auseinanderbrechen des Frachters, inmitten eines der sensibelsten Ökosysteme der Welt, verhindern. Dennoch schrammt er im Wellengang weiter über das Korallenriff. Bei einer Beschädigung der Tanks drohen die Ölmassen nach außen zu treten. Einen drei Kilometer langen Ölteppich haben Meeresbehörden bereits mithife von Chemikalien neutralisieren können. Vier Tonnen Öl soll der Kohlefrachter bereits verloren haben.
Chinesischer Schiffskapitän mit Vorwürfen konfrontiert
Der Kapitän des chinesischen Frachters, Wang Jichang, steht unter massiver Kritik. Laut Kevin Rudd, dem australischen Ministerpräsidenten, ist es skandalös, dass ein Schiff am helllichten Tag soweit vom Kurs abkommen konnte. Daneben wird Jichang der Vorwurf gemacht, er habe die Meeresschutzbehörde zu spät informiert.
1981 wurde das vor der Ostküste vom Bundesland Queensland liegende Great Barrier Reef von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Ein Auslaufen der Ölmassen hätte die Zerstörung des Korallenriffs zur Folge. Seine Funktion als Hort für zahlreiche Fische und die herrschende Artenvielfalt würde dadurch stark gefährdet.
Autorin: Sina Schlimmer
Redaktion: Sabine Faber