Die letzte Reise der "Costa Concordia"
14. Juli 2014Zweieinhalb Jahre nach der Katastrophe vor der italienischen Insel Giglio soll das Wrack der "Costa Concordia" in einer einzigartigen Aktion wieder schwimmfähig gemacht und für den endgültigen Abtransport präpariert werden. Es geht dann zur Verschrottung nach Genua. "Es ist eine Operation, die noch nie zuvor durchgeführt wurde", sagte Franco Porcellacchia, Chefingenieur der Reederei Costa Crociere. "Aber wir sind sehr zuversichtlich und sehen keine unüberwindbaren Risiken".
Monatelang hatte das aus Hunderten Experten bestehende Team die komplizierte Endphase der Bergung vorbereitet. "Ich bin schon ein bisschen nervös", gab Projektleiter Nick Sloane zu Beginn der Arbeiten am Morgen zu. Nach einigen Stunden konnte dann Porcellacchia aber melden: "Das Schiff schwimmt". Zunächst sollte der 290 Meter lange Schiffskoloss um etwa zwei Meter angehoben und erst einmal 30 Meter weiter vom Riff aufs Meer geschleppt werden. Danach sah der Plan vor, die 30 Schwimmkästen an den Seiten des Schiffs in ihre endgültige Position zu bringen und mit Druckluft langsam das Wasser herauszupressen.
Erst innerhalb von etwa einer Woche wird die "Costa Concordia" bereit für den Abtransport sein, schätzen die Experten. Gut 18 Meter Tiefgang - statt der bisher 30 - wird das Schiff dann noch haben. Ist das "Aufschwimmen" abgeschlossen, sollen vier Schlepper und zehn Begleitschiffe das Wrack nach Genua bringen.
32 Menschen waren bei dem Unglück im Januar 2012 umgekommen, ein Taucher kam bei den Bergungsarbeiten vor der italienischen Mittelmeerinsel ums Leben. "Es ist nicht der Moment für Triumph oder Begeisterung, die Gedanken kehren zurück zu dieser fatalen Nacht", sagte der Vorstandschef der Reederei, Michael Thamm...
SC/uh (dpa, afpe, ARD)