Belgischer Radprofi nach Rennunfall gestorben
28. März 2016Tragödie beim Radsportklassiker Gent-Wevelgem: Der erst 25 Jahre alte Sprinter Antoine Demoitié (Artikelbild) kollidierte derart heftig mit einem Motorrad aus dem Begleittross, dass er wenig später im Krankenhaus starb. Die Gendarmerie Nord-Pas-de-Calais bestätigte in der Nacht den Tod von Demoitié, der für das Team Wanty Gobert fuhr.
Ermittlungen zum genauen Unfallhergang seien aufgenommen worden, sagte Gendarmerie-Sprecher Frédéric Evrard der Deutschen Presse-Agentur. Demnach hatte Demoitié bei dem Unfall unter anderem schwere Kopfverletzungen erlitten.
Tragischer Unfall nach Sturz
Der Belgier war während des Rennens nach rund 150 Kilometern zunächst mit vier weiteren Fahrern gestürzt und danach mit einem Motorrad zusammengestoßen. Laut der französischen Sportzeitung "L'Équipe", die sich auf Aussagen von Augenzeugen berief, soll Demoitié nicht einmal Zeit gehabt haben aufzustehen, bevor das nachfolgende Motorrad in die kleine Gruppe krachte und ihn am Kopf traf. Auf der Intensivstation des Universitätskrankenhauses von Lille kämpften die Ärzte vergeblich um sein Leben. Nach Angaben des Rennstalls waren Demoitiés Ehefrau und der Rest seiner Familie bei ihm in der Klinik.
Demoitié war erst zu dieser Saison zum Team Wanty Gobert gewechselt. Der in Lüttich geborene Sprinter war zuvor von 2013 bis einschließlich 2015 für Wallonie-Bruxelles gefahren. Als sein größter Triumph gilt der Gewinn der Tour du Finistère 2014.
Herzstillstand bei Radrennen
Landsmann Daan Myngheer liegt nach seinem Herzstillstand zum Auftakt des Critérium International auf Korsika im Krankenhaus von Ajaccio und befindet sich in einem ernsten Zustand. Etwa 25 Kilometer vor dem Ziel hatte der 22 Jahre alte Profi des französischen Zweitliga-Teams Roubaix ML nach Aussagen seiner Teamkollegen über Unwohlsein geklagt und sich zurückfallen lassen. Als er stoppte, brach er zusammen und musste vom medizinischen Dienst reanimiert werden.
"Wir sind sehr beunruhigt", zitierte die "L'Équipe" Myngheers Teammanager Daniel Verbrackel. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Am Samstag wurden die Teamfahrzeuge und die Hotelzimmer von der Polizei durchsucht.
chr/mak (sid, dpa)