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Bayern und Dortmund im Konzert der Größten

Stefan Nestler11. April 2013

Erstmals stehen zwei Fußball-Bundesligisten im Halbfinale der Champions League. Die Erfolge Bayern Münchens und Borussia Dortmunds belegen, dass sich die Verhältnisse verschoben haben.

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Dortmunder und Bayern-Spieler klatschen sich vor dem Spiel ab. Foto: picture alliance/Annegret Hilse
Bild: picture alliance/Annegret Hilse

Im Wetterbericht würde man sagen: Über der Champions League liegen zwei Hochdruckgebiete, ein deutsches und ein spanisches. Neben den beiden spanischen Renommierclubs Real Madrid und FC Barcelona haben sich mit Bayern München und Borussia Dortmund gleich zwei Bundesligisten für das Halbfinale qualifiziert. Das gab es noch nie in der europäischen Eliteklasse. "Im Moment sind der deutsche und der spanische Fußball eindeutig Nummer eins in Europa", sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß nach dem 2:0-Erfolg seines Clubs bei Juventus Turin. "Es ist kein Zufall, dass die vier Mannschaften im Halbfinale sind." Auch Nationalspieler Thomas Müller sieht die Erfolge seines FC Bayern und den der Dortmunder als Beleg für "die Entwicklung im deutschen Fußball, von der wir in den letzten Jahren immer gesprochen haben".

Enttäuschung für britische und italienische Clubs

Die Kräfteverhältnisse in Europas Vereinsfußball haben sich offenkundig verschoben. Die vor Jahren noch dominierenden Teams der englischen Premier League schafften es in dieser Champions-League-Saison nicht einmal in die Runde der letzten Acht. Und mit Juventus Turin verabschiedete sich dort auch der letzte der ehemals so starken italienischen Traditionsvereine. "Für Europa braucht es mehr", bringt es die italienische Zeitung "Gazetto dello Sport" auf den Punkt: "Qualität, Kraft und Persönlichkeit."

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Können und auch das nötige Glück

Nicht nur in Italien, in ganz Europa ziehen die Beobachter inzwischen den Hut vor der Bundesliga. Dass dort im europäischen Vergleich solide gewirtschaftet wird, hat sich schon lange herumgesprochen. Doch jetzt setzen sich auch die sportlichen Konzepte der Topclubs durch. In der Champions-League-Saison 2011/2012 bezahlte der damalige Meister Borussia Dortmund noch Lehrgeld. In dieser Spielzeit ist er als einzige Mannschaft ungeschlagen und hat auch noch - wie beim denkwürdigen 3:2-Sieg am Dienstag (09.04.13) gegen den FC Malaga - das nötige Glück. Nicht nur München, auch Dortmund spielt jetzt im Konzert der ganz Großen Europas mit.

Robert Lewandowski im Duell mit einem Spieler des FC Malaga. Foto: Reuters
Robert Lewandowski (l.) trifft auch in der Champions LeagueBild: Reuters

Hoeneß wünscht sich Dortmund als Gegner

Bayern-Trainer Jupp Heynckes tritt auf die Euphoriebremse. "Wir spielen eine sehr gute Saison, überragenden Fußball. Aber wir müssen sehen, ob wir auf Augenhöhe mit Real Madrid, Barcelona oder auch Dortmund stehen." Mit Spannung erwartet nicht nur Heynckes die Auslosung der Halbfinals am Freitag in Nyon in der Schweiz, am Sitz der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Dürfte sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß wünschen, gegen wen sein Team spielt, würde er den Rivalen aus der Bundesliga wählen: "Ich glaube, Dortmund wäre der Gegner, gegen den wir am meisten Chancen haben." Dann stünde auf jeden Fall eine deutsche Mannschaft am 25. Mai im Finale im Londoner Wembleystadion. Doch auch wenn zwei deutsch-spanische Duelle ausgelost werden sollten, brauchen sich die beiden Bundesligisten nicht zu verstecken. Barcelona und Madrid sind nicht unschlagbar, trotz Lionel Messi und Cristiano Ronaldo.