Bauboom am Reichstag
Mit drei Millionen Besuchern jährlich ist der Reichstag in Berlin mit der Kuppel von Stararchitekt Norman Foster ein Touristenmagnet ersten Ranges. Zur Fußball-Weltmeisterschaft wird nun mit zigtausend zusätzlichen Berlin-Gästen am Sitz des Bundestages gerechnet. Deswegen entsteht zwischen Kanzleramt und Paul-Löbe-Haus eine "Bundestagsarena", mit der das Parlament vom 7. Juni bis 9. Juli 2006 über seine Arbeit informieren will. Bundestagsdirektor Hans-Joachim Stelzl verspricht interessante Einblicke, auch für Leute, die primär Fußball im Kopf haben.
Alternative zum Reichstag
Die Arena hat die Form einer Kuppel, die der von Foster auf dem Reichstag ähnelt; sie ist 22 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 30 Metern. Die 550 Plätze in der Minikuppel sind nach Fraktionsstärke eingeteilt und entsprechend farblich gestaltet. Bis zu 200.000 Besucher werden in der Arena erwartet, die auch ein Alternativangebot zum stark frequentierten Reichstag sein soll.
Vor dem Reichstag, wo Hobbyfußballern vor einigen Jahren das Kicken verboten wurde, baut Adidas zur WM ein Mini-Olympiastadion mit immerhin 10.000 Plätzen, in dem Konzerte steigen und Spiele auf Großbildleinwänden laufen sollen. Dutzende Bäume mussten dem WM-Bau und dem Asphalt weichen, der Sportartikelhersteller gelobt aber Wiedergutmachung.
Tablette am Spreeufer
Ganz in der Nähe des Reichstags hat die Imagekampagne "Land der Ideen" riesige Skulpturen platziert - ein Auto am Brandenburger Tor und eine Tablette am Spreeufer - die für den Erfindungsreichtum des WM-Gastgebers werben sollen. Außerdem wird die U-Bahn im Regierungsviertel ausgebaut, und mit einem Besucherpavillon soll endlich der langjährige Toilettennotstand vor dem Reichstag ein Ende haben. (dpa/pg)