Banksy bekennt sich zu Werken in Paris
27. Juni 2018Via Instagram hat sich der weltbekannte britische Street-Art-Künstler zu drei neuen Kunstwerken an Hauswänden in der französischen Hauptstadt bekannt, die am Wochenende aufgetaucht waren. "Fünfzig Jahre nach dem Aufstand in Paris 1968: Der Geburtsort der Schablonenkunst", schreibt Banksy, und nimmt damit Bezug auf die Pariser Revolten im Mai 1968. Das Werk, das eine vermummte Ratte mit Teppichmesser zeigt, prangt an einer Wand nahe des Museums Centre Pompidou.
Das Nagerpaar mit Schirm und Melone, das in der Ferne den Eiffelturm zu bewundern scheint, stammt ebenfalls von Banksy. Genauso wie das Bild vom Mann mit der Säge hinter dem Rücken (Artikelbild) in der Nähe der Sorbonne-Universität.
Zu weiteren Wandbildern, die Banksy zugeschrieben werden, äußerte sich der Künstler nicht. Eines davon entstand in der Nähe eines Aufnahmezentrums für Flüchtlinge am nördlichen Stadtrand von Paris. Es zeigt ein dunkelhäutiges Mädchen, das neben seinem Schlafsack ein Hakenkreuz mit einem rosafarbenen Teppichmuster überpinselt. Die Einrichtung für Flüchtlinge war im März geschlossen worden. Seither campieren hunderte Flüchtlinge an Kanälen und unter Autobahnbrücken im Freien.
Auch wenn sich die Herkunft der drei übrigen Werke nach wie vor nicht ganz sicher bestimmen lässt, tippen Experten auf Banksy. "Das ist absolut der Stil von Banksy aus den 2000er-Jahren", sagte der Kunsthistoriker Paul Ardenne. Über eines der sechs Werke sagte er: "Es hat eine besondere Handschrift, die Farbe, die Verwendung von Fotos und deren grafische Umwandlung." Wenn das nicht von Banksy sei, dann müsse es sich hierbei um eine sehr gute Kopie handeln.
Schon früher hatte der britische Street-Art-Künstler den Umgang Frankreichs mit Flüchtlingen im eigenen Land kritisiert. So hinterließ er 2015 ein Werk in der Nähe des Camps "Jungle". Banksy, der seine Identität geheim hält, gilt als bekanntester Street-Art-Künstler weltweit.
jk/pg/bb/suc (afp, dpa)