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Politik

Bachelet: Rohingya können noch nicht zurückkehren

17. August 2022

UN-Menschenrechtskommissarin Bachelet hat in Bangladesch ein Rohingya-Flüchtlingslager besucht. Sicherheitsgründe sprechen noch gegen eine Rückkehr nach Myanmar, sagte sie. Bangladeschs Regierungschefin sieht das anders.

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Michelle Bachelet vor einer UN-Flagge
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet in Dhaka, der Hauptstadt BangladeschsBild: Munir Uz Zaman/AFP

Der Besuch von Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch hat Eindruck bei der  UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hinterlassen. "Leider bedeutet die derzeitige Situation jenseits der Grenze, dass die Bedingungen für eine Rückkehr nicht gegeben sind", sagte Bachelet vor Reportern in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka.

Rohingya leben in prekären Verhältnissen

In den riesigen Flüchtlingslagern in der Grenzregion Cox's Bazar im Südosten von Bangladesch leben fast eine Million Rohingya unter prekären Verhältnissen. Viele Angehörige dieser staatenlosen muslimischen Minderheit waren im Jahr 2017 vor einer brutalen Militäroffensive aus dem benachbarten Myanmar geflohen. Seit einem Putsch im vergangenen Jahr wird das Land von einer Militärjunta geführt.

Michelle Bachelet mit Aktivisten
UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet besucht ein Rohingya-Flüchtlingslager im Südosten BangladeschsBild: AFP

"Die Rückführung muss immer auf freiwilliger Basis und in Würde erfolgen - und nur dann, wenn in Myanmar sichere und nachhaltige Bedingungen herrschen", erklärte Bachelet.

Bangladesch pocht auf Rückführung der Rohingya

Die Regierungschefin von Bangladesch, Sheikh Hasina, erklärte, dass die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch nach Myanmar zurückkehren müssen. "Die Rohingya sind Staatsangehörige von Myanmar und müssen zurückgebracht werden", wurde Hasina von ihrem Pressesekretär Ihsanul Karim zitiert. 

Sheikh Hasina
Sheikh Hasina, die Regierungschefin von Bangladesch (Archivbild) Bild: Xinhua News Agency/picture alliance

Bachelet sagte, sie sei besorgt über die "zunehmende Anti-Rohingya-Rhetorik" und darüber, dass die Gemeinschaft als Sündenbock herhalten müsse. Viele Flüchtlinge fürchteten um ihre Sicherheit wegen der Aktivitäten bewaffneter Gruppen und krimineller Banden, fügte die UN-Kommissarin hinzu. Die Sicherheitslage in den Flüchtlingslagern ist schlecht. Immer wieder gibt es Morde, Entführungen und Polizeirazzien gegen Drogenhändler.

Junta in Myanmar: UN soll Zusammenarbeit überdenken

 Handschlag zwischen Noeleen Heyzer und Min Aung Hlaing
UN-Gesandte Noeleen Heyzer (li.) trifft Junta-Chef Min Aung Hlaing in MyanmarBild: ASSOCIATED PRESS/picture alliance

Nach einem Treffen mit der UN-Gesandten Noeleen Heyzer forderte der Außenminister der Junta in Myanmar, Wunna Maung Lwin, die UN auf, "konstruktiv und pragmatisch ihre Herangehensweise in der Zusammenarbeit mit Myanmar zu überprüfen". Heyzer traf sich auch mit Junta-Chef Min Aung Hlaing und forderte ein sofortiges Ende der Gewalt und die Freilassung aller politischen Gefangenen, teilte ihr Büro in einer Erklärung mit. 

nob/fab (afp, ap)